Thema: [Mass Effect 3] Galaxie in Flammen

Während der Mech abgelenkt ist, sammelt Jack ihre Studenten und treibt sie über eine Treppe hoch zu einem Raum oberhalb der Halle, um sie aus der Schussbahn zu bekommen.

"Geht da oben in Deckung, das Ding ist über eurer Gewichtsklasse!"

Auch wir mussten in Deckung hechten, ein offener Schlagabtausch mit dem Mech wäre vermutlich eine etwas einseitige Sache.



Was aber nicht heisst, dass wir ihm nicht weiterhin Kugeln entgegen feuern würden, sobald er kurz nachlädt. Mit massiertem Beschuss kommen wir zumindest schon mal nach einer Weile durch seine Schilde hindurch, jetzt suche ich bloss noch eine verwundbare Stelle. Das Cockpit vielleicht?



Langsam gerät der Mech in Bedrängnis, unser Feuer scheint selbst für ihn zu viel zu sein. Er unternimmt den Versuch aus unserer Schusslinie zu entkommen und legt mit Nebelgranaten einen Rauchvorhang.



Ich feuere daraufhin gezwungenermassen blind in den Nebel auf die letzte Position, die ich noch ausmachen konnte. Und ich hatte wohl Glück, auf einmal kommen mir aus dem Nebel Trümmerteile entgegen geflogen.



Danach waren bloss noch einige Nachzügler von Cerberus übrig, die in der Zwischenzeit versucht hatten Jacks biotischen Schild zu durchbrechen. Nach dem Fall ihrer gepanzerten Unterstützung halten die aber nicht lange durch.

"Kahlee sagte, dass sie einen Notruf aussenden würde. Ich hätte nur nicht gedacht, dass die Königin der Pfadfinderinnen gleich persönlich hier auftaucht."

Jack dreht sich zu ihren Studenten um und weist sie an kurz fünf Minuten Pause zu machen und sich einen Saft und einen Energieriegel zu schnappen. Im vorherigen Kampf haben sich die jungen Biotiker wohl alle verausgabt.



Sie springt runter in die Halle, kommt auf mich zu... und haut mir erst mal eine runter.

"Verdammt noch mal, wie oft hatte ich gesagt, dass man Cerberus nicht trauen darf?"

Der Schlag war nicht wirklich ernst gemeint, sonst wäre ich in dem Moment wohl im hohen Bogen weg geflogen.



"Charmant wie immer..."

"Auch schön dich zu sehen, Garrus. Dein Narbengesicht sieht übrigens noch immer beschissen aus."



Ganz ehrlich Jack, ich hätte nie gedacht, dass du dich mal als... Lehrerin betätigen würdest.

"Die Allianz wusste, dass ich beim Angriff auf die Kollektoren mit dabei war und jemand dachte wohl, dass ich noch eine Chance verdient hätte. Sie haben mir den Posten angeboten und offensichtlich sprechen die Studenten hervorragend auf meine Lehrmethode an."



Die jungen Biotiker stehen lachend beieinander und mimen Jacks typische Gesten im Kampf nach.

"Der Psychotic Biotic, genau!"

"Ich werde dich zerstören!"

"Halts Maul und drink deinen Saft, Rodriguez. Gegenwärtig könntest du nicht mal ein nasses Papiertaschentuch zerstören."

Während Jack noch damit beschäftigt ist ihren Studenten Anweisungen entgegen zu bellen, bekomme ich eine Nachricht von unserem Shuttle-Piloten rein. Die Jäger verfolgen noch immer die Normandy durch das Sonnensystem, aber der langsamere Kreuzer hat die Verfolgung abgebrochen und kommt wieder auf die Akademie zu. Die hier eingefallenen Cerberus-Truppen haben den Kapitän wohl darüber informiert, dass die Normandy bloss ein Ablenkungsmanöver war und jemand versucht die Studenten zu evakuieren. Wie lange haben wir noch?

"Zwei Minuten, wenn es hoch kommt. Danach wird sich der Kreuzer so positionieren, dass er beide Hangars im Blickfeld hat und wir kommen nicht mehr an ihm vorbei."

Mist, so schnell kommen wir nie im Leben zur hinteren Andockrampe zurück. Machen Sie, dass Sie da weg kommen, Cortez. Wir müssen uns hier was anderes überleben. Miss Sanders, hören Sie mich? Die meisten Studenten sind in Sicherheit, aber das Shuttle können wir vergessen.

"Verstanden. Ich habe mir etwas überlegt für den Fall, dass sowas passieren würde. Wenn wir die zurückweichenden Cerberus-Truppen überwältigen können, sobald sie den Haupthangar erreichen, wären wir in der Lage ihre Shuttles zu verwenden. Die automatische Zielerfassung des Kreuzers wird keine eigenen Shuttles nicht anvisieren und bis sie manuell gezielt oder die Zielparameter geändert haben, sollten wir genug Abstand gewonnen haben, dass uns Ihr Schiff auflesen kann."



Da hängt vieles vom richtigen Timing ab... und es setzt voraus, dass wir eine erhebliche Übermacht der Cerberus-Soldaten auch tatsächlich klein kriegen. Aber ein besserer Plan fällt mir gerade auch nicht ein, also machen wir es so. EDI hat sich kurz daran gemacht die von Cerberus ausgelösten Sperren der Türen zu umgehen, ich habe daher kurz ein wenig Zeit für das Vergnügen mich mit Jack zu unterhalten. Wie kommen die Studenten eigentlich mit dem Krieg und jetzt dieser Belagerung hier klar?

"Was denkst du denn? Es ist eine Horde Teenager, vor einem Monat war ihre grösste Sorge noch, wie sie jemanden flachgelegt bekommen."

Und diese Idee wegen der 'biotischen Artillerie'...?

"In der Theorie klingt es toll und wir haben hart dafür trainiert. Aber... ach scheisse, keine Ahnung. Ich persönlich denke, dass sie als Support vielleicht besser geeignet wären. Die Reihen der Soldaten mit Barrieren schützen und so. Weniger spektakulär, aber hilfreicher und sicherer."

Aber ganz allgemein läuft die Ausbildung gut, ja?

"Hey, immer wenn sie sich beklagen, erzähle ich ihnen irgendeine Anekdote vom Angriff auf die Kollektoren-Basis und wie viel schwerer das war. Die müssen ja nicht wissen, dass ich währenddessen ständig dachte 'lasst den verdammten Salarianer das alles doch machen, der könnte sie zu Tode quatschen'."

Immer wieder eine Freude mit Jack zu quatschen.



Eine Minute später hat Jack die Studenten versammelt und sie alle sind soweit wieder fit genug für den Vorstoss zum Hangar. Auch Kahlee Sanders ist unterwegs und dürfte wohl als erste beim Haupthangar ankommen. Die Idee ist, dass ich und meine beiden illustren Begleiter das Feuer von Cerberus auf uns ziehen und die sich zurückziehenden Cerberus-Truppen in zeitraubenden Gefechten beschäftigen. Währenddessen gehen die Studenten oben rum, geben uns etwas biotische Feuerunterstützung und versuchen den Hangar vor Cerberus zu erreichen.



"Okay, alles zugehört. Ich hab mir nicht meinen Arsch abgerackert um euch zu trainieren, damit ihr jetzt draufgehen könnt. Behaltet die Köpfe unten und sucht euch eure Ziele genau aus."



Vermutlich wären noch mehr 'motivierende' Worte () von ihr gefolgt, doch Cerberus funkt ihr dazwischen, wortwörtlich. Der Kommandeur der Cerberus-Truppen wendet sich über das Kommunikationsnetzwerk der Akademie an sie.

"Studenten der Grissom Academy, wir haben die Station abgeriegelt. Die Soldaten der Allianz können euch nicht helfen. Alles was sie erreichen können, ist, dass ihr im Kreuzfeuer getötet werdet. Aber wenn ihr euch ergebt, wird keiner verletzt."

"Arschloch."

Jack kickt ihn aus der Leitung, aber bei den Studenten hat die Ansprache schon für sichtliche Unruhe gesorgt.

"Was... was wenn er nicht lügt und wir hier wirklich nicht lebend rauskommen, wenn wir uns wehren?"

"Beruhig dich, Rodriguez. Sie fragen nur deshalb so nett, weil du ihnen im letzten Kampf eine Scheissangst eingejagt hast. Wir gehen jetzt da raus und verpassen ihnen eine Abreibung, die sie ihr Leben lang nicht vergessen werden!"

Der Kampf gegen Cerberus kommt gut voran, auch wenn einige Trupps immer wieder versuchen uns bei gewissen Engstellen aufzuhalten und so den übrigen Soldaten Zeit zum Rückzug zu geben. Zwischendurch bekommen sie sogar ein brauchbares Flankenmanöver zustande, aber eigentlich...



...ist es bloss der eine Mech, der uns wieder etwas aufhält. Mit länger anhaltendem Beschuss bekommen wir ihn zwar klein, aber es kostet natürlich wieder Zeit.



Anstatt noch weiter gegen die Barrikaden anzurennen, umgehen wir sie durch einen Seitengang. Hier finde ich sogar das Missionsbriefing von Cerberus, das einer von denen wohl bei der Flucht zurückgelassen hat. Aus ihm geht hervor, dass beim Einsatz Jacks beiden Top-Studenten Prangley und Rodriguez Priorität haben. Alle anderen seien nach Möglichkeit zwar auch lebendig zu schnappen, aber Kollateralschäden sind akzeptabel. Auf Subject Zero (also Jack selber) solle man ebenfalls achtgeben, die erfolgversprechendste Taktik bei ihr sei die Geiselnahme ihrer Studenten.



Dazu wird es hoffentlich nicht mehr kommen, denn der Feind ist ja noch immer grösstenteils mit uns beschäftigt, während die Biotiker aus der Galerie über uns bloss unterstützend eingreifen.

"Verdammt noch mal, Rodriguez! Ich hab dir gesagt, dass du auf deine Barriere achten sollst."

Okay, ab und an verirrt sich ein Querschläger in ihre Richtung, aber bislang scheint keiner der Studenten ernsthaft verletzt zu sein.



Alle okay da oben?

"Rodriguez hat eine Kugel in den Arm abbekommen, weil sie ja nicht auf ihre Barriere geachtet hat! Aber ansonsten alles in Ordnung, wir gehen weiter."

Kahlee Sanders hat unterdessen über Funk gemeldet, dass sie bereits unentdeckt beim Hangar angekommen sei und ein Shuttle startbereit gemacht habe. Sie beobachte allerdings sich nähernde Cerberus-Soldaten, vermutlich haben sie erkannt, was wir vorhaben.

Als wir schon fast am Hangar sind, treffe ich zu meiner Überraschung noch mal auf zwei Studenten und diesmal sind es nicht mal Biotiker. Es sind die zwei, die am besagten Schild-Prototyp gearbeitet haben. Zwei Cerberus-Soldaten versuchen sie zu überreden ihnen den Prototypen zu überlassen, ich komme ihnen allerdings dazwischen.



Als ich den beiden sage, dass ich hier sei um zu helfen, sind sie zunächst mal misstrauisch. Das genau gleiche habe schliesslich auch Cerberus gesagt und denen hätten sie das auch nicht abgekauft. Glücklicherweise kann ich sie aber überzeugen, das Abzeichen auf meiner Uniform und ein kurzer Anruf von Kahlee Sanders haben dabei sehr geholfen. Ein Glück, sonst hätte ich am Ende noch den Prototypen beschädigen müssen, um an sie heran zu kommen.



Kurz darauf gelingt mir ein Glückstreffer... buchstäblich. Wir stolpern geradezu über einen Cerberus-Ingenieur, der gerade dabei war einen Mech kampfbereit zu machen. Und eine glückliche Fügung will es, dass ich ihn gleich beim ersten Schuss tödlich treffe, ohne dass er dazu käme zu reagieren.



Jetzt steht der Kampfmech einfach so da. Praktisch einsatzbereit, aber völlig unbewacht. Oh, das wird super...



"Sie sind bei den Shuttles, lasst sie nicht entkommen!"

Die Einheiten von Cerberus sind gerade dabei in den Haupthanger zurück zu eilen und jetzt wird erst mal richtig aufgeräumt. Denen wird nun eine Dosis ihrer eigenen Medizin verabreicht.

Eine Rakete und schon fliegen drei von denen durch die Luft... nicht mehr an einem Stück, versteht sich.



Wieso haben wir eigentlich keinen solchen Mech an Bord? Richtig eingesetzt läuft das mit dem hier gleich viel entspannter. Eine Gruppe Cerberus-Soldaten stürmt durch eine der anderen Türen in den Hangar? Eine Rakete und noch ein paar Schüsse aus der Kanone hinterher und das Problem löst sich in Luft auf.



Eine andere Gruppe versucht uns zu flankieren? Völlig witzlos für die, wenn ich ihre Deckung einfach so wegsprenge. Und das geht fast eine Minute lang so weiter, die können einem echt leid tun.



Zwar führt Cerberus am Ende sogar den ihnen verbliebenen Kampfmech gegen mich ins Gefecht, aber obwohl meine Maschine durch den Beschuss schon etwas angeschlagen ist...



...behalte ich die Oberhand. Mehrere gut platzierte Treffer durchschlagen seine Panzerung und treffen irgendwas empfindliches, woraufhin der ganze feindliche Mech in tausend Stücke zersprengt wird. Und während Cerberus fast ausschliesslich mit meinem grossen Auftritt beschäftigt war, haben die Studenten uns einholen können und sind zu den Shuttles geeilt.

Ich habe hier so viel Spass, dass ich beinahe den Funkspruch überhört hätte, demnach Joker mit der Normandy den Cerberus-Kreuzer noch einmal etwas abgedrängt hat. Wenn wir es riskieren und auf einem geklauten Shuttle die Station verlassen wollen, ist das jetzt unser Zeitfenster. Jack und Kahlee Sanders treiben ihre Studenten zur Eile an, damit die rasch in unser Fluchtfahrzeug steigen.

"Wartet! Wo zur Hölle ist Rodriguez?"



Fast als hätten sie auf dieses Stichwort gewartet, erstürmt ein Trupp von Cerberus-Soldaten die Halle. Die haben wohl bemerkt, dass ich aus dem Mech ausgestiegen bin und werden jetzt wieder frech.



Leider haben wir alle in dem Durcheinander Rodriguez aus den Augen verloren und daher nicht bemerkt, dass sie hinter uns zurückgefallen war. Nun hat der Feind sie eingekreist und mit Sperrfeuer festgesetzt. Ich nehme nicht an, dass die sie ernsthaft umbringen wollen, aber auf jeden Fall wollen sie ihre Flucht verhindern.



Eine dicke Glasscheibe steht zwischen mir und der zurückgefallenen Studentin, also versuche ich die Scheibe mit dem Kolben des Sturmgewehrs zu zertrümmern. Los helft mir, sie braucht da drüben Unterstützungsfeuer!

"Sie braucht mehr als das!"



Hatte ich schon mal erwähnt, dass man es in jedem Fall vermeiden sollte Jack sauer zu machen? Die biotische Schockwelle zerschlägt das Glas in tausend Teile und lenkt die Splitter sauber um Rodriguez herum direkt auf die Komiker von Cerberus.

Sie ist etwas angeschlagen und ihr Arm blutet, aber sonst geht es Rodriguez soweit noch ganz gut. Ich helfe ihr auf und schleppe sie zum Shuttle. Von Cerberus kommt kaum noch eine Reaktion, die meisten von denen sind tot oder erholen sich erst langsam wieder von der Schockwelle. Bis die sich wieder aufgerappelt haben...



...ist unser Shuttle längst gestartet.



Wir werden nicht abgeschossen, die Schiffe von Cerberus haben nicht schnell genug reagiert und wir sind aus der Reichweite der automatischen Zielerfassung entkommen. Die Normandy rast uns entgegen, die kleine Fregatte ist schneller als ihre Verfolger und wird uns in etwa einer Minute auflesen. Unter den Studenten hat sich unterdessen eine etwas... bedrückte Stimmung ausgebreitet. Der Jubel nach der gelungenen Flucht hat nicht lange vorgehalten. Also setzt Jack mal wieder zu einer Motivationsrede an.

"Was wollt ihr noch? Eine Auszeichnung vom Ascension Project? Einen scheiss Orden? Vielleicht ein Einhorn für Rodriguez?"

"Hehe, Sie können mich mal, Ma'am."



Na also, ein paar Scherze und schon sind alle wieder viel lockerer. Das Shuttle verlangsamt, wir nähern uns der Normandy. Und als uns Joker an Bord nimmt, kann er es natürlich nicht lassen noch vor dem Aussteigen schon das erste mal Jack zu veralbern.

"Hey Jack, jetzt da Sie im Militär sind, tragen Sie da auch eine Uniform? Oder haben Sie sich das Dienstgradabzeichen gleich auftätowieren lassen?"

"Sie können mich mal, f... flight Lieutenant."



"Eh... was war denn das?"

"Jack hat der Schule kürzlich versprochen ihre Sprache etwas zu mässigen, um als Lehrerin die notwendige Professionalität zu vermitteln."

"Ach, hat sie auch ein Fluchglas oder sowas in der Art, wo sie für jedes Schimpfwort was reinwerfen muss? Ich wette wenn wir das leeren würden, können wir uns davon einen neuen Kreuzer kaufen."

"Okay, das reicht. Kids, haltet euch die Ohren zu. Hey Jocker, f..."

Wie es danach weiter ging, könnt ihr euch vermutlich denken.

Ich tue das ja nicht mit voller Absicht, die machen von ganz alleine eine schlechte Figur...

Die von uns an der Nase herum geführte Cerberus-Flottille folgt uns noch zwei Massenportalsprünge lang, bis wir sie letztendlich abschütteln. Oder möglicherweise hat der Kapitän des Kreuzers entschieden, dass es doch zu gewagt wäre uns mitten in die vom Citadel-Rat kontrollierten Systeme zu folgen. Auf besagter Citadel werden wir die Studenten dann auch abliefern, von dort aus kann für sie ein Transport dorthin organisiert werden, wo immer sie die Allianz auch braucht. Auf meine Veranlassung hin werden die Studenten, wie von Jack empfohlen, einer Marines Division als Verstärkung zugeteilt. Und ich bin sicher auch für Jack selbst wird man auf den Schlachtfeldern gegen die Reaper-Streitkräfte eine Verwendung finden...



Doch es gibt noch zwei weitere Gründe, weshalb ich die Citadel unbedingt noch aufsuchen muss, bevor das Gipfeltreffen zwischen den Kroganern und Turianern stattfindet. Ich habe zwei Nachrichten erhalten, eine von einem Spectre-Kollegen namens Jondum Bau und eine von einer alten Bekannten: Miranda Lawson. Seit unserer Rückkehr von der Kollektoren-Raumstation hält sie sich versteckt. Sowohl vor der Allianz, die sie als frühere Cerberus-Agentin zur Fahndung ausgeschrieben hat, als auch vor Cerberus selbst, da der Unbekannte sie mit Sicherheit zur Rechenschaft ziehen will. Wenn sie also riskieren will mit mir zu sprechen, ist da sicher irgendwas im Busch. Was der salarianische Spectre von mir will, wollte er mir auf einem potentiell unsicheren Kanal nicht anvertrauen. Aber auch hier nehme ich an, dass er mich nicht ohne einen verdammt guten Grund kontaktiert hat.



Der Ausflug zur Grissom Academy hat sich für mich übrigens auch in einer weiteren Hinsicht gelohnt. Nebst den bereits erwähnten Waffen sind mir noch ein paar Ausrüstungsgegenstände in die Hände gefallen, wie etwa dieser Visor. Okay, ja ich weiss, dass das Ding bescheuert aussieht.



Wir erreichen die Citadel am frühen Abend. Man hat uns bereits erwartet, selbst ein Taxi steht beim Dock für mich bereit.



Aber noch bevor ich zu meinem Treffen mit dem Spectre eile, will ich in der Klinik vorbei sehen. Denn wie mir mitgeteilt wurde, ist Ashley aufgewacht. Und die Prognose ist gut, am Kopf habe sie keine bleibenden Schäden erlitten, weshalb es 'nur' darum gehe die Knochenbrüche zu heilen.

Und ein weiteres ehemaliges Mitglied meiner lustigen Truppe wird währenddessen ein Auge auf sie haben. Thane Krios befindet sich wegen seines Kepral Syndroms im Huerta Memorial in Behandlung und da sich die Krankheit bei ihm mittlerweile im finalen Stadium befindet und er tägliche Behandlungen benötigt, geht er auch gezwungenermassen nicht mehr weit weg. Wenngleich er sich besser hält als angenommen.

"Ich war jetzt schon bei zahlreichen Ärzten. Mein Favorit gab mir drei Monate... und das ist jetzt schon neun Monate her. Jedenfalls, wenn die dunkelhaarige Frau eine Freundin von Ihnen ist, werde ich auf sie Acht geben. Betrachten Sie sie als unter meinem Schutz, solange sie hier ist."

Ashley sieht noch immer ziemlich übel zugerichtet aus, aber sie ist inzwischen über den Berg. Doktor Michel erwartet, dass sie sich vollständig erholen wird. Als ich in ihr Krankenzimmer trete, kommt mir Ratsherr Udina entgegen. Wie mir Ashley berichtet, hat er ihre Ernennung zum Spectre vorgeschlagen. Noch habe sie nicht zugesagt, aber so wie ich Ashley kenne, wird sie es letztlich nicht ausschlagen.



Bei diesem zweiten Besuch auf der Citadel stehen mir übrigens jetzt auch die anderen Teile der grossen Raumstation offen. Nebst dem Botschaftsviertel des Präsidiums sind das etwa ein weiteres Dock oder die Purgatory Bar. Okay, für den Moment kann die Bar noch warten, aber ich schaue auf jeden Fall noch rein.



Denn jetzt steht zunächst mal mein Treffen mit meinem Spectre-Kollegen Jondum Bau an. Und der verliert keine Zeit, er hat mich in der Tat nicht wegen einer Kleinigkeit kontaktiert.

"Mir liegen Informationen vor, demnach hochrangige Regierungsmitglieder der Hanar indoktriniert sind."

Soll heissen, sie arbeiten für die Reaper? Das ist eine Anschuldigung, die Sie vermutlich nicht leichtfertig erheben. Was sind das für Informationen, ist die Quelle zuverlässig?

"Es sind Beweise für ein gescheitertes Black Ops-Unternehmen der Allianz gegen eine batarianische Forschungseinrichtung. Die Batarianer erforschten dort Reaper-Technologie, die ihnen in die Hände gefallen war."

So unsagbar dumm können die doch nicht gewesen sein...

"Der Angriff der Allianz endete in einem Blutbad und die Menschen standen am Ende mit leeren Händen da. Ihre Leute täuschten einen Reaktorunfall vor, um den Vorfall zu vertuschen."

Das hätte einen Krieg zwischen der Allianz und den Batarianern ausgelöst, wenn der Vorfall publik geworden wäre. Aber was hat das mit den Hanar zu tun?



"Einige der Informanten, welche die Allianz überhaupt erst zu der Forschungsstation geführt hatten, waren Hanar. Und so wie es aussieht, wurden beide Seiten womöglich von den betreffenden Hanar gegeneinander ausgespielt. Ich habe diese Informationen indirekt durch die gesuchte Meisterdiebin Kasumi Goto erhalten."

Kasumi ist in die Sache verwickelt, na das wird ja immer besser. Wie mir Jondum Bau erklärt, jage er seit Jahren hinter ihr her, weshalb es ihn auch überrascht hat, dass Kasumi ihm einfach so Informationen weitergab. Okay, so langsam sehe ich die Zusammenhänge, aber was soll ich dabei tun?

"Der Hanar-Agent ist scheinbar mittlerweile ein Diplomat hier auf der Citadel und ich habe keinen Namen. Natürlich könnte ich eine offizielle Untersuchung lostreten, aber dann würde sicher sofort verschwinden. Also habe ich mich darauf verlegt verdächtige Transimissionen zwischen der Citadel und der Hanar-Heimatwelt Kahje zu überwachen. Hierbei könnte ich Ihre Hilfe brauchen."

Wir einigen uns darauf, dass ich die betreffenden Nachrichten abfange und sie zur Analyse an Jondum weiterleiten werde. So sind wir hoffentlich schnell genug, um den gesuchten Hanar aufzuspüren, bevor er irgendetwas anstellt.



Dazu muss ich mir im Spectre-Büro erst mal ein passendes Kryptoanalyse-Programm besorgen. Dann sol... hm... Hier ist doch jemand... Kasumi, du kannst dich ruhig zeigen.

"Erinnerst du dich an unseren Einbruch bei Donovan Hock? Der, bei dem wir den Datenträger meines früheren Partners mit den sensiblen Informationen zurückgeholt haben?"

Ja und ich habe inzwischen so eine Ahnung, was da drauf war.