Zug 94 feiert Jubiläum und hat in Zukunft Grosses vor

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20 JahreZug 94 feiert Jubiläum und hat in Zukunft Grosses vor

Vom 27. bis 29. März feiert Zug 94 sein 20-jähriges Bestehen. Dafür gibt sogar Hakan Yakin sein Comeback und steigt noch einmal in kurze Hosen.

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Der lokale 1.-Liga-Klub feiert sein 20-jähriges Bestehen und hat sich zur Party am Samstag Fussballprominenz für ein Mätschli geladen. Den Ankick (15 Uhr) macht der ehemalige Nati-Trainer Köbi Kuhn. Danach lässt er aber andere ran.

Zum Beispiel Paul Wolfisberg, Petar Aleksandrov (ex Aarau, ex Xamax und künftiger Assistent von Raimondo Ponte in Aarau?), TV-Experte Gürkan Sermeter (ex GC, YB, FCL und Bellinzona), Richi Bauer (2-facher Schweizer Meister und Europacup-Halbfinalist mit GC und Spieler beim SC Zug), Bernt Haas (ex GC, Sunderland, West Bromwich, Bastia, Köln, St. Gallen und FCB), Peter Hürlimann (ehemaliger Handball-Natigoalie), FCB-Legende Karli Odermatt und auch EVZ-Stars geben sich ein Stelldichein.

Murat Yakin wird als Gast erwartet. Der Basler Meistertrainer und aktuelle Coach von Spartak Moskau nutzt die Natipause für einen Abstecher in die Heimat – und um seinen Bruder beim Kicken zu sehen.

Das Projekt Apollo

Denn erstmals seit seinem Rücktritt im Oktober 2011 gibt Hakan Yakin ein Comeback. Der ehemalige 87-fache Internationale (20 Tore) trainiert aktuell die U15 der Zuger. Bevor er im Herbst mit dem A-Diplom beginnt und die Karriere neben dem Rasen vorantreibt, zeigt Haki noch einmal, was er auf dem Platz draufhat. Hält er 90 Minuten durch? «Das habe ich als Aktiver kaum geschafft», sagt Yakin und lacht. Er fügt dann unter den kritischen Augen seines Chefs und Mentors Martin Andermatt aber rasch an: «Selbstverständlich gebe ich alles.» Andermatt und Yakin sind aber nicht nur Gastgeber, sondern die Aushängeschilder von Zug 94 und einem ambitionierten Projekt namens Apollo.

Das Ziel ist, Zug 94 bis 2017 in die Challenge League zu führen. Federführend für das Projekt, an dessen Ursprung Marketing-Experte Martin Blaser (heute FC Basel) steht, sind die Verwaltungsräte Bruno Benaglio (Vater von Wolfsburg-Keeper Diego) sowie GC-Präsident Stephan Anliker, der zugleich VR-Präsident von Eishockey-B-Klub Langenthal ist. Im VR sitzen auch Trainer Martin Andermatt und Hakan Yakin. Apollo steht und fällt vor allem mit einem neuen Stadion. «Und das ist vielleicht bald spruchreif», sagt Andermatt, der vom Projekt überzeugt ist.

Guter Ausbildungsverein und keine Konkurrenz sein

«Im schnelllebigen Fussball-Geschäft braucht man gute und nachhaltige Strukturen. Wir wollen ein guter Ausbildungsverein sein, keine Konkurrenz zu Luzern oder einem anderen Super-League-Verein. Wir wollen den Jungen einen Nährboden geben und sie bis zum Halbprofitum begleiten. Dazu braucht es eine Plattform wie die Challenge League», so Andermatt. Viele Nachwuchszentren «produzieren» gute Nachwuchskicker, aber nicht alle schaffen sofort den Sprung in eine erste Mannschaft. Was aber nicht heisst, dass sie es gar nie schaffen können. Da könnte Zug 94 eine Nische sein und als Ausbildungsklub in die Bresche springen.

«Dazu braucht es aber auch gute Nachwuchstrainer und auch sie müssen geführt werden», so Andermatt. «Ich stehe immer in Kontakt mit den Trainern, sehe mir Trainings an oder helfe bei Fragen. Nicht nur bei Haki. Die Trainer müssen vieles aus der Erfahrung lernen, aber es ist auch wichtig, dass sie eine Ansprechperson haben. Ich lege Wert auf Qualität, denn viele suchen einen Job, aber keine Arbeit.»

Es ist kein PR-Gag

Hat denn Zug 94 neben der Hockeydominanz eine Chance? Andermatt: «Ich glaube schon, auch wenn es im finanziellen Bereich, der Sponsorensuche etc. immer hart bleiben wird. Wir wollen wie gesagt keine Konkurrenz sein. Im Gegenteil, es sind Möglichkeiten für Synergien gegeben. Ich denke da ans Ticketing, an den medizinischen Bereich, Physiotherapie oder aber auch an die Infrastruktur. Es hat auch schon diverse Gespräche gegeben und die Signale sind durchwegs positiv.»

Die Grundlagen sind gelegt. Mittel- bis langfristig soll das sportliche Ziel erreicht werden. Was passiert aber, wenn das Projekt seine «Gesichter» Andermatt und Yakin verliert? «Ich habe überall, wo ich weg bin, als Trainer und Sportchef die Strukturen so angelegt, dass die Arbeit weitergeführt werden konnte. Das wird auch hier so sein. Das Projekt ist nicht an mich gebunden oder Hakan.» Und es sei auch kein PR-Gag wie einst bei Zürich United, einem Drittligisten, der 2018 Schweizer Meister sein wollte. «Es ist der Glaube an Profi-Fussball in Zug und ein durchdachtes Konzept.»

Derzeit liegt Zug 94 auf Kurs. In der Tabelle liegt das Team von Martin Andermatt auf Rang 3, nur einen Punkt hinter einem Aufstiegsplatz. Und für das Erreichen des Ziels, den Aufstieg in die Challenge League bis 2017, bleiben den Zugern ja auch noch zwei Jahre.

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