Kapitel 7

5.1K 181 7
                                    

Heute bekommt ihr einen kleinen Einblick in Lillis Vergangenheit!

Viel Spaß!
***********************************************

Kapitel 7

Ich hatte sehr lange geduscht. Ich fühlte mich schmutzig und so stand ich eine ganze Stunde unter der Dusche. Ne Weile stand ich einfach nur unter dem Wasserstrahl und starrte die Glaswand an und im nächsten Moment schrubbte ich an mir herum wie sonst was. Tim war gegangen und Susi ist auf meiner Couch eingeschlafen. Ich stand bei mir im Schlafzimmer an meinem Fenster und starrte nach draußen. Ich konnte noch nicht so ganz begreifen was da passiert ist. Ich wurde fast Vergewaltig und Marco Reus, ein Fußballstar rettete mich vor dieser schlimmen Tat. Ich war ihm Dankbar und ich war noch nie so froh gewesen jemanden zu sehen.  Ich schlich leise in die Küche und füllte ein Glas mit Wasser. Als ich in den Flur kam sah ich die Jacke von Marco am Harken hängen. Ich blieb stehen und starrte sie an. Er hatte sie mir gegeben als ich so fror und komischer Weise beruhigte mich sein Geruch etwas. Ich trat an die Jacke heran und steckte mein Gesicht in ihr. Ich atmete einmal tief ein und inhalierte seinen Duft. Sofort durchströmte mich ein Gefühl der Geborgenheit. Ich richtete mich wieder auf und sah die Jacke an. Warum hatte er das alles getan? Warum nahm er in Kauf eine Anzeige zu kassieren? Ich schüttelte den Kopf und wollte wieder in mein Schlafzimmer gehen blieb aber in der Mitte meines Flures stehen und drehte mich wieder um. Ich ging zurück und nahm die Jacke um dann mit ihr im Schlafzimmer zu verschwinden. Ich stellte mein Glas ab und zog mir die Jacke von ihm an. Sofort schwirrte um mich herum sein Duft. Ich lächelte leicht und ließ mich auf mein Bett fallen. Wenn man mich so sah musste man auch denken dass ich krank sei.  Ich legte mich hin und schloss meine Augen. Ich dämmerte immer mehr weg bis ich irgendwann ganz einschlief.

Ich rannte und rannte. Tränen bahnten sich ihren Weg über meine Wange und ich hatte tierische Panik. Er war hinter mir her. Ich musste schneller sein als er. Das war mein einziger Gedanke die ganze Zeit. Ich hörte ihn hinter mir schreien. Immer wieder hörte ich irgendwelche Knalle und wusste dass er versuchte mich zu treffen. Doch zielen und Rennen war nicht so leicht. Deswegen verfehlte er mich immer. Er beleidigte mich und schrie es durch ganz Dortmund. Er wollte mich. Es war dunkel, spät in der Nacht und ich hatte Angst. Mein einziger Gedanke war das ich schneller sein musste. Er durfte mich nicht kriegen dann war alles verloren. Doch ich war nicht schneller ich wurde an den Haaren gepackt und zu Boden gerissen. Ich schrie auf. Er beugte sich über mich und sagte eklige Sachen zu mir. Er berührte mich überall.  Dabei wedelte er immer wieder mit seiner Waffe vor meinem Gesicht herum. Ich weinte, leise und wehrte mich nicht mehr. Wehren würde mein Tot bedeuten und sterben wollte ich nicht. Er stand drauf mir schmerzen zuzufügen. Doch ich stand da nicht drauf. Er sollte das was er da mit mir machte erst gar nicht machen. Er war doch mein Vater. Ich drehte mein Gesicht weg als er mich küssen wollte. Doch das machte ihn wütend und kurz darauf spürte ich einen unglaublichen Schmerz. Er hatte geschossen. In meinen Oberschenkel. Ich schrie auf und weinte noch mehr. Er sollte aufhören. Ich wollte das nicht. Ein weiterer Schuss traf mich als ich mich wieder abwand von ihm. Diesmal war es mein Bauch. Ich sah ihn mit großen Augen an. Doch ihn schien das alles noch mehr zu Erregen.  Kurz darauf verlor ich das Bewusstsein und das einzige was ich mitbekam war wie sich seiner Hose erledigt hatte. Ich schrie und wachte Schweißgebadet auf. Gott sei Dank war es nur ein Traum. Nichts hatte sich wiederholt. Er war nicht mehr da und würde nie wieder kommen. Susi kam in mein Schlafzimmer gerannt.

„Lilli was…“ sie sah mich weinen und kam sofort zu mir ans Bett. Sie schloss mich in ihre Arme und hielt mich einfach nur. Sie wusste dass jedes Wort das sie jetzt sprechen würde, mir nicht helfen würde. Sie strich mir immer wieder beruhigend über den Rücken. Als ich mich beruhigt hatte löste ich mich von ihr.

„Geht es wieder?“ fragte sie sanft. Ich nickte leicht und sah die Bettdecke an.

„War es wieder einer dieser Träume aus der Nacht?“ fragte sie mich leise. Wieder nickte ich nur und sie seufzte. Sie kannte meine Geschichte da ich schon vor zwei Jahren sehr eng mit ihr befreundet war. Sie war einer der wenigen Personen die sich nicht abgewandt haben. Sie war immer da wenn ich sie brauchte und dafür war ich ihr mehr als dankbar. Wir saßen eine Weile schweigend nebeneinander und jeder hing seinen Gedanken nach.  Sie musterte mich etwas und lächelte leicht. Ich sah sie verwirrt an.

„Was?“ fragte ich sie leise.
„Du trägst seine Jacke!“ sagte sie und deutet auf die Jacke von Marco in die ich geschlüpft war. Ich wurde etwas rot um die Nase herum und spielte an der Bettdecke herum.

„Sein Duft…der…beruhigt mich irgendwie!“ sagte ich leise und schnupperte wieder an der Jacke doch versuchte ich es unauffällig zu machen. Doch ihr lächeln wurde zu einem Grinsen.
„Soso…Sein Duft beruhigt dich also!“ sagte sie und grinste. Ich sah sie an und zuckte mit den Schultern.

„Und?“ sagte ich.

„Ich bin immer noch dafür dass du ihm eine Chance gibst ihn kennenzulernen.“ Sagte sie.

„Ich…du…was ist…“

„Ich weiß du hast Angst wieder verletzt zu werden…aber mal ganz ehrlich Lilli…lern ihn doch erst mal kennen und schau was daraus wird. Vielleicht entwickelt sich daraus einfach nur eine gute Freundschaft oder aber eben mehr. Warte es ab und weißt du was? Wir fangen direkt damit an das du ihm morgen die Jacke zurück bringst!“
„Wir kommen doch gar nicht auf das Trainingsgelände und anders wüsste ich nicht ihn zu treffen!“

„Das lass mal meine Sorge sein!“ sagte sie und lächelte mich an.  Ich legte mich wieder richtig ins Bett und sah sie nachdenklich an.

„Guck nicht so…die Jacke musst du ihm zurück bringen das bist du ihm Schuldig!“ sagte sie und grinste leicht. Ich seufzte und atmete den Duft erneut an.  Meine innerliche Unruhe ging langsam weg. Dennoch hatte ich Angst wieder einzuschlafen. Ich wollte das nicht noch mal Träumen. Ich drehte mich so dass ich aus dem Fenster sehen konnte. Susi legte sich derweil neben mich und nahm meine Hand in ihre. Sanft drückte sie sie und gab mir das Gefühl nicht allein zu sein. Wofür ich ihr sehr dankbar war.

Wenigen Stunden später saß ich auf meinem Sofa Start klar für was auch immer. Susi meinte nur ich sollte mich fertig machen. Nun saß ich hier und wartete auf sie. Sie kam auch endlich aus dem Bad und lächelte mich an.
„So dann wollen wir die Jacke wieder zurück bringen!“ sagte sie. Ich sah sie geschockt an.

„Du meinst…“
„Jep wir treffen gleich auf Marco also hopp hopp!“ sie scheuchte mich hoch und brachte mich zu ihrem Wagen. Wir fuhren schweigend und ich sah während der Fahrt einfach nur raus. Hin und wieder sah ich mir die Jacke in meinen Händen an. Ich hatte Angst auf ihn zu treffen. Ich wollte gar nicht wissen was er dachte über mich nach gestern. Bestimmt dachte er ich sei schwach. Wenn hätte er damit ja auch nicht wirklich unrecht. Ich war schwach. Ich konnte mich gestern nicht wehren. Ich seufzte und sah das wir vor dem Trainingsgelände des BVBs hielten.

„Und wie willst du da drauf kommen?“ fragte ich sie.

„Maus…ich habe das geklärt!“ sagte sie und ließ das Fenster auf ihrer Seiter herunterfahren da ein Mann an unser Fenster klopfte. Susi drückte dem Typen einen Zettel in die Hand der wiederum las ihn. Er sah wieder zu uns und nickte.

„Fahren sie grade aus, sie können direkt  vor dem Platz parken!“ sagte er und Susi nickte. Der Typ gab ein Zeichen und die Tore gingen auf. Was wohl auf dem Zettel stand? Egal was es war es schien zu klappen. Susi hielt in der Tat direkt vor der Wiese auf der die Jungs schon Trainierten. Ich seufzte und wollte gar nicht aussteigen.

„Na los…“ ich atmete noch mal tief durch und stieg dann aus. Langsam ging ich an den Rand des Trainingsplatzes und beobachtete die Männer die dort Trainierten. Jemand stupste Marco an und zeigte auf mich. Marcos Blick fing meinen ein und er fing leicht das lächeln an. Er kam zu uns rüber gejoggt und blieb direkt vor mir stehen.
„Hey…wie geht es dir?“ fragte er mich sanft.

„Hey…ähm gut. Ich bin auch nur hier um dir deine Jacke zurück zu bringen!“ sagte ich und reichte sie ihm. Er sah von meinen Augen zu seiner Jacke. Er nahm sie und dabei berührten sich unsere Hände. Ein Art Stromschlag durchfuhr mich. Ich sah ihn erschrocken an und auch sein Blick ging sofort zu meinen Augen zurück. Da wo wir uns berührt hatten breitete sich ein Kribbeln aus. Was um Himmels Willen war das?

„Danke fürs vorbeibringen!“ sagte er lächelnd.
„Das was das mindeste!“ sagte ich und lächelte nur schwach.  Wir schwiegen einen Moment dann fing er wieder das Sprechen an.

„Ähm…also ich trainiere noch so eine halbe Stunde ungefähr…wenn ihr wartet würde ich euch gerne danach noch zum Essen einladen!“ gab er von sich und sah speziell mich Hoffnungsvoll an.

„Also ich habe keine Zeit aber Lilli hat Zeit.“ Antwortete Susi für mich. Mein Blick ging schnell zu ihr. Spinnt die? Ich wollte doch gar nicht mit ihm essen gehen!

Fußball trifft LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt