Dietmar Bührer, Buchdruckmeister

Dietmar Bührer, Buchdruckmeister

“1970 bin ich nach Berlin gezogen, weil ich eine Arbeitsstelle bei einer großen SPD Zeitung unter Willy Brandt als Buchdrucker bekommen habe. Mich faszinierte das Großstadtleben dieser Stadt. Ich hatte noch nie eine U-Bahn in meinem Leben gesehen und fotografierte das Leben mit der Bahn. Das Thema ließ mich auf meinem weiteren Leben nicht mehr los. 1972 gründete ich mit Freunden das Stadtmagazin Tip. Und 1984 das Fotomagazin Brennpunkt. Eigentlich wollte ich nicht zu lange in Berlin verweilen aber das Berliner Leben und die Atmosphäre dieser Stadt ließ mich nicht mehr los. Auch nach 50 Jahren finde ich diese Metropole durch die täglichen Veränderung immer noch interessant.

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Tan Kadam, Fotograf

Tan Kadam, Fotograf

“Vor ungefähr 10 Jahren zog es mich von Paris nach Berlin, weil ich mir für mein eigenes Leben mehr Ruhe ersehnte. Diese Ruhe fand ich im Stadtteil Zehlendorf. Berlin habe ich dann durch meine fotografische Arbeit über die hiesige Flora kennengelernt. Meine Bezugspunkte zu Berlin sind deshalb nicht so sehr die Straßennamen, sondern welche Pflanze wo wächst – sozusagen ‘botanische Koordinaten’. Mittlerweile hat sich mein Fokus von der Erde auf den Himmel Berlins verlagert – ich fotografiere Wolken über der Stadt.”

Text Tan Kadam

https://www.tankadam.com/

photo taken at Tan’s rooftop, Prenzlauer Berg, Nov 2020

photo @petrovahner2020

Emanuel Maeß, Schriftsteller

Emanuel Maeß, Schriftsteller

Emanuel Maeß, Schriftsteller

„Es gibt zeitlose Städte – und Berlin. Hier staut sich die Zeit, gelebte, historische, Freizeit, Dienstzeit, Stoßzeit, Teilzeit, Echtzeit, Auszeit, die gute alte Zeit märkischer Landpartien bis hin zur Gründer-, Neu-, Spät-, Post- oder Schreckenszeit aller möglichen, zum Teil schon halb realisierten Dystopien. Temporale Phasenverschiebungen dieser Art beobachtet man sonst nur um Schwarze Löcher mit großen Gravitationsmassen, was die Stadt für projektbezogene Kreativarbeiter so unausschöpflich macht. Da sie (wie Gott) jegliche begriffliche Annäherung abwehrt und zum Klischee werden lässt, zweifelt man fortwährend an seinen Eindrücken, weiß nie, ob sie in den letzten Zügen liegt oder ihrer nächsten Metamorphose. In ihren besseren Momenten erscheint sie wie ein ins Städtische gewendeter Unbewegter Beweger, der ihren zerbombten und zerfeierten Charme, unvollendbare Flughäfen und das späte Frühstück zweifellos mitbedingt, der aber auch die Ahnung aufkommen lässt, hier noch einmal eine Spur der Ewigkeit wiederzufinden.”

Text by Emanuel Maeß

Photo taken at Friedenau, Oct 5th 2020

© petrov ahner2020

Matt Grau, Künstler

Matt Grau, Künstler

Matt Grau, Künstler

Nix mit Tourihotspots, Baudenkmälern, Gebäuden oder Türmen – der Mondhügel soll es sein!

Im September 2020 bat mich Petrov Ahner zu Portraitaufnahmen. Einen Ort in Berlin mit einem persönlichen Bezug könne ich gerne auswählen. So dachte ich sofort an den Mondhügel mit Blick auf den Görlitzer Park, auf die Emmaus-Kirche in Kreuzberg und den Fernsehturm in Mitte. Berlin West und Ost. Die große Stadt. Wie der Mond es sieht, wenn er aufsteigt.

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