Ende Mai diesen Jahres verlassen die letzten Ordensschwestern in Neusatzeck das Mutterhaus und ziehen um nach Freiburg.
Zwölf junge Frauen kauften 1855 ein landwirtschaftliches Anwesen, den "Eckhof" in Neusatzeck. In ihm begannen auf Anregung von Pfarrer Joseph Bäder von Neusatz (1846-1867) acht von ihnen ein gemeinschaftliches, klösterliches Leben. Pfarrer Bäder und die Frauen hatte in der Um- und Aufbruchzeit der beginnenden Industrialisierung im 19. Jh. eine dreifache Vision. Zum einen sollte die Beziehung zu Gott in Jesus Christus als ständige eucharistische Anbetung gelebt, andererseits der Arbeit in Landwirtschaft und Industrie nachgegangen werden. Drittens sollten Frauen durch ihre christliche Formung und Selbtsbewußtsein als Christinnen in Familien als Haushaltshilfe arbeiten.
Die Frauen gründeten in Neusatzeck das erste Waisenhaus des Landes. Später eine Schule zur Fortbildung für Mädchen nach dem Schulabschluß, dann das erste Glaubenskurs- bzw. Exerzitienhaus in der Erzdiözese Freiburg. Die geistliche Gemeinschaft der Frauen formten sich 1917 zur Ordensgemeinschaft der Schwestern vom III. Orden des hl. Dominikus in der Erzdiözese Freiburg'. Die Zahl der Schwestern stieg bis auf 230 an. Die Klosterkirche "St. Agnes" wurde 1864 eingeweiht. Später kam ein Pfortengebäude, eine Schwimmhalle, ein Schulgebäude, ein Altersheim... dazu. Erzbischof Thomas Nörber sagte 1917: "Was der liebe Gott in seiner Vorsehung mit Neusatzeck noch vorhat, ist uns unbekannt." und er bat die Schwestern, die er "eine kleine Herde" nannte, sich nicht zu fürchten und nicht zu verzagen, sondern zu sprechen: "Dein Wille, o Herr, geschehe!"