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Aktuelle Naturgefahrensituation in der Schweiz

Aktualisiert am: 08.06.2024, 04:08
Komplexe visuelle Darstellung der aktuellen Naturgefahrensituation in der Schweiz. Die identischen Informationen sind weiter unten in Textform verfügbar.

Aktuelle Gefahren

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Naturgefahrenbulletin des Bundes

Ausgabedatum: Freitag, 7. Juni 2024 11:00 Uhr
Nächste Information: Sonntag, 9. Juni 2024 11:00 Uhr

Weiterhin grosse Hochwassergefahr am Bodensee. 

Der Wasserstand vom Bodensee stagniert im Bereich seines am Mittwoch erreichten Höchststandes. Es gilt nach wie vor die Gefahrenstufe 4 (grosse Gefahr). Für seinen Ausfluss (Hochrhein) wird die Gefahrenstufe 3 (erhebliche Gefahr) beibehalten. Die Wasserstände vom Vierwaldstätter- und Zürichsee sind seit Dienstag am Sinken, aber noch immer nahe der Gefahrenstufe 2 (mässige Gefahr). 
Prozess Stufe Betroffene Gebiete von bis
Hochwasser 4 Bodensee 04.06.24, 11 Uhr 11.06.24, 11 Uhr
Hochwasser 3 Hochrhein 04.06.24, 11 Uhr 11.06.24, 11 Uhr
Hochwasser 2 Reuss, Vierwaldstättersee, Zürichsee 30.05.24, 11 Uhr 11.06.24, 11 Uhr
Hochwasser 2 Aare unterhalb Thunersee 09.06.24, 11 Uhr 11.06.24, 11 Uhr
Hochwasser 2 Brienzersee, Thunersee, Walensee 09.06.24, 11 Uhr 13.06.24, 11 Uhr

Wetter  (Stand: 07.06.2024, 11:00 Uhr)

Aktuelle Situation

Aus Westen fliesst instabile, heute Freitag vorübergehend jedoch etwas weniger feuchte Luft zur Schweiz. Einzelne Schauer oder rasch ziehende Gewitter konzentrieren sich im wesentlich auf den Alpenraum. 

Prognose

Morgen Samstag fliesst aus Südwesten wieder deutlich feuchtere Luft zur Schweiz. Im Tagesverlauf ist auch im Flachland wieder verbreiteter mit Schauern und Gewittern zu rechnen, wobei sich insbesondere in einem Streifen über den Jurabogen, den Juranordfuss und dem Hochrhein entlang bis zum Bodensee ein Fokusgebiet mit wiederholten Schauern und Gewitterzügen abzeichnet. Diese Gewitter ziehen zügig von West nach Ost, so dass die Niederschläge allenfalls lokal und kurzfristig mässige bis hohe Intensitäten erreichen können, insgesamt jedoch kaum über längere Zeitdauer anhaltend und ergiebig ausfallen werden. 

Am Sonntag bewirkt ein Höhentief südlich des Alpenbogens eine zusätzliche Hebung der ohnehin schon feuchten und labilen Luftmasse, was neuerlich Anlass zu verbreiteten, im Vergleich zu Samstag kräftigeren Gewittern mit potentiell grossen Niederschlagsmengen innert kurzer Zeit geben wird. Eine Kaltfront beendet diese von Schauern und Gewittern geprägte Witterungsphase in der Nacht auf Montag.

In der nächsten Woche setzt sich die unbeständige Witterung mit regelmässigen Niederschlägen zwar fort. Das Temperaturniveau sinkt jedoch auf rund 15 bis 18 Grad, wobei der Wassergehalt der aus Westen einfliessenden Luftmassen und damit das Risiko für ergiebige Niederschläge abnimmt. 

Fliessgewässer und Seen  (Stand: 07.06.2024, 11:00 Uhr)

Aktuelle Situation

Der Wasserstand des Bodensees ist seit Mittwoch kaum noch gestiegen. Er verharrt im Bereich seines erreichten Höchststandes. Der Pegel vom Bodensee-Untersee liegt deutlich in der Gefahrenstufe 4, derjenige des Bodensee-Obersees ist nur knapp darunter. Der Ausfluss des Bodensees hat sein Maximum erreicht. Er weist im Abschnitt bis zur Mündung mit der Thur Werte in der Gefahrenstufe 3 (erhebliche Gefahr) auf.

Der Vierwaldstätter- und Zürichsee sinken seit Dienstag. Ihre Wasserstände sind jedoch nach wie vor deutlich erhöht (knapp unterhalb der Gefahrenstufe 2). Der Ausfluss aus dem Vierwaldstättersee weist weiterhin Werte in der Gefahrenstufe 2 auf.

Prognose

Der Pegel des Bodensees wird sich bis zum Sonntag kaum verändern. Danach ist die Entwicklung unsicher. Kleinere weitere Anstiege sind in der ersten Wochenhälfte möglich. Die Warnungen der Gefahrenstufe 4 bleiben für den Bodensee bestehen. Auch die Warnung der Gefahrenstufe 3 für den Ausfluss aus dem Bodensee wird beibehalten.

Die Wasserstände am Vierwaldstätter- und Zürichsee werden bis zum Sonntag weiterhin eine sinkende Tendenz aufweisen. Anschliessend sind vorübergehende Wiederanstiege in die Gefahrenstufe 2 möglich. Daher wird die Warnung der Gefahrenstufe 2 für diese beiden Seen verlängert. Dies gilt auch für den Ausfluss aus dem Vierwaldstättersee, die Reuss bis zur Einmündung der Kleinen Emme.

Die aktuellen Vorhersagen zeigen insbesondere ab Sonntag verbreitet erneute Pegelanstiege an. Die erwarteten Niederschlagsmengen wie auch deren Verteilung sind jedoch noch unsicher. Da die Abflüsse auf der Alpennordseite generell erhöht sind, reichen bei gesättigten Böden auch geringere Regenmengen für stärkere Wiederanstiege aus. Zudem wird die Lage in den betroffenen Gebieten zusätzlich durch die verstärkte Schneeschmelze aus den Bergen verschärft. Aufgrund des Potenzials für deutliche Pegelanstiege werden bereits heute verschiedene weitere Gewässer mit der Gefahrenstufe 2 bewarnt. Dies sind der Brienzer-, Thuner- und Walensee sowie die Aare unterhalb des Thunersees und die Reuss bis Mellingen.

Station Gefahrenstufe Maximum Zeitpunkt Maximum
Aare-Bern 2 350 - 400 m³/s 09.06.24, 18 Uhr - 10.06.24, 18 Uhr
Brienzersee 2 564.50 - 564.70 m ü. M. 10.06.24, 12 Uhr - 11.06.24, 12 Uhr
Reuss-Mellingen 2 450 - 600 m³/s 09.06.24, 18 Uhr - 10.06.24, 18 Uhr
Thunersee 2 557.85 - 558.1 m ü. M. 10.06.24, 12 Uhr - 11.06.24, 12 Uhr
Walensee 2 420.4 - 420.7 m ü. M. 10.06.24, 12 Uhr - 11.06.24, 12 Uhr

Massenbewegungen  (Stand: 07.06.2024, 11:10 Uhr)

Aktuelle Situation

Die Böden sind bereits gesättigt.

Prognose

Es werden am Wochenende Gewitter und Starkniederschläge erwartet. Bei hoher Niederschlagsintensität können spontane Rutschungen auftreten.