Letzte Meldung

Nach einer Rezession 2023 sieht die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) heuer nur eine leichte Erholung der heimischen Wirtschaft. Das Wachstum wird mit 0,3 Prozent prognostiziert und von einem sich erholenden privaten Konsum und von den Exporten getragen, so die OeNB heute. Bei ihrer Prognose im März war die OeNB noch von einem Wachstum für 2024 von 0,5 Prozent ausgegangen. Die HVPI-Inflation dürfte sich heuer deutlich abschwächen und auf 3,4 Prozent sinken, nach 7,7 Prozent im Jahr 2023.

Die OeNB liegt mit ihrer Schätzung zwischen den jüngsten Prognosen für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) und des Instituts für Höhere Studien (IHS). Diese hatten im März ein reales Wachstum von plus 0,2 bzw. 0,5 Prozent vorausgesagt.

Reallöhne sollten steigen

Die Wirtschaft dürfte sich aus Sicht der Nationalbank heuer etwas erholen, allerdings nur schleppend. Dazu beitragen sollten steigende Reallöhne, die den privaten Konsum ankurbeln, sowie zunehmende Exporte. Für die beiden kommenden Jahre rechnet die OeNB dann mit einer Beschleunigung des BIP-Wachstums, und zwar auf plus 1,8 Prozent (2025) und plus 1,5 Prozent (2026). Als unterstützende Faktoren nennt sie einen deutlichen Anstieg im realen Konsum und eine Verbesserung des außenwirtschaftlichen Umfeldes.

Die nach europäischen Standards gemessenen harmonisierte Inflation (HVPI) dürfte 2024 deutlich zurückkommen und sich laut OeNB-Prognose auf 3,4 Prozent halbieren, nach 7,7 Prozent im Jahr 2023.

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Nach einer Rezession 2023 sieht die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) heuer nur eine leichte Erholung der heimischen Wirtschaft. Das Wachstum wird mit 0,3 Prozent prognostiziert und von einem sich erholenden privaten Konsum und von den Exporten getragen, so die OeNB heute. Bei ihrer Prognose im März war die OeNB noch von einem Wachstum für 2024 von 0,5 Prozent ausgegangen. Die HVPI-Inflation dürfte sich heuer deutlich abschwächen und auf 3,4 Prozent sinken, nach 7,7 Prozent im Jahr 2023.

Die OeNB liegt mit ihrer Schätzung zwischen den jüngsten Prognosen für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) und des Instituts für Höhere Studien (IHS). Diese hatten im März ein reales Wachstum von plus 0,2 bzw. 0,5 Prozent vorausgesagt.

Reallöhne sollten steigen

Die Wirtschaft dürfte sich aus Sicht der Nationalbank heuer etwas erholen, allerdings nur schleppend. Dazu beitragen sollten steigende Reallöhne, die den privaten Konsum ankurbeln, sowie zunehmende Exporte. Für die beiden kommenden Jahre rechnet die OeNB dann mit einer Beschleunigung des BIP-Wachstums, und zwar auf plus 1,8 Prozent (2025) und plus 1,5 Prozent (2026). Als unterstützende Faktoren nennt sie einen deutlichen Anstieg im realen Konsum und eine Verbesserung des außenwirtschaftlichen Umfeldes.

Die nach europäischen Standards gemessenen harmonisierte Inflation (HVPI) dürfte 2024 deutlich zurückkommen und sich laut OeNB-Prognose auf 3,4 Prozent halbieren, nach 7,7 Prozent im Jahr 2023.

Ukraine-Krieg

Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge alle fünf in der Nacht von Russland abgefeuerten Raketen abgefangen. Von den 53 gestarteten Drohnen seien 48 abgeschossen worden, teilten die Behörden heute mit.

Die Raketen seien in der Region Kiew eingesetzt worden. Die Drohnen hätten in den Oblasten Charkiw, Dnipropetrowsk, Südodessa und Cherson angegriffen. Energieinfrastruktur sei nicht getroffen worden. Mancherorts kam es zu Sachschaden. Verletzt wurde niemand.

Frankreich will der Ukraine eine ungenannte Zahl von Kampfjets vom Typ Mirage-2000 überlassen. „Sie ermöglichen es der Ukraine, ihr Gelände und ihren Luftraum zu schützen“, sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gestern in einem Interview mit französischen TV-Sendern in Caen. Er sagte außerdem die Ausbildung von 4.500 ukrainischen Soldaten zu.

Macron bekräftigte seine Bereitschaft, französische Militärausbildner in die Ukraine zu entsenden. „Da sollte es kein Tabu geben“, betonte er. Der ukrainische Verteidigungsminister habe die Alliierten vor zwei Tagen um die Ausbildung innerhalb der Ukraine gebeten, sagte Macron. „Das heißt, es gibt eine Bitte, und immer, wenn es eine Bitte gibt, überlegen wir, wie wir helfen können“, sagte Macron.

Das stelle keine Eskalation dar, sagte er. „Es geht nicht darum, die Soldaten im Kampfgebiet zu schulen“, sagte Macron. Auf die Frage, was passiere, wenn ein französischer Militärausbildner in der Ukraine getötet werde, fragte Macron zurück: „Ist es denn weniger schlimm, wenn ein französischer, deutscher oder britischer Zivilist in der Ukraine getötet wird als ein Soldat?“

Macron will heute den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Elysee-Palast empfangen. Selenskyj trifft außerdem mit dem französischen Verteidigungsminister Sebastien Lecornu zusammen. Dabei sollen mehrere Verträge unterzeichnet werden.

EU

Nach den Niederlanden ist heute die EU-Wahl in Irland weitergegangen. Die Wahllokale öffneten um 7.00 Uhr Ortszeit (8.00 Uhr MESZ), rund 3,6 Millionen Menschen waren dazu aufgerufen, ihre Stimme für das Europäische Parlament abzugeben. Erste Prognosen ab 23.00 Uhr dürften zeigen, ob die linksnationalistische Oppositionspartei Sinn Fein mehr Sitze gewinnt als die Mitte-rechts-Partei von Regierungschef Simon Harris.

Auch in Tschechien beginnt die EU-Wahl heute, dort öffnen die Wahllokale um 14.00 Uhr. Die Menschen haben bis morgen Mittag Zeit, ihre Stimme abzugeben. Morgen beginnt die Stimmenabgabe zudem in Italien, Lettland, der Slowakei, Malta und den französischen Überseegebieten. In Österreich wie in den meisten anderen EU-Ländern ist der einzige Wahltag Sonntag, der 9. Juni.

Ergebnisse für die gesamte EU sind daher erst am Sonntagabend zu erwarten, wenn in allen EU-Staaten die Wahllokale geschlossen sind.

Bei der Europawahl in den Niederlanden liegt das Bündnis von Oppositionsführer Frans Timmermans laut einer Nachwahlbefragung (Exit-Polls) knapp vor der Partei des Rechtspopulisten Geert Wilders.

Das Bündnis Groenlinks/PvdA von Grünen und Linken des ehemaligen EU-Kommissars Timmermans gewann den Angaben zufolge acht Sitze, die PVV von Wilders sieben, wie eine Nachwahlbefragung des Rundfunksenders NOS gestern ergab. Die Wählerinnen und Wähler in den Niederlanden hatten EU-weit als Erstes ihre Stimmen für das Europaparlament abgegeben.

Das Endergebnis und die Ergebnisse für die gesamte EU sind erst am Sonntagabend zu erwarten, wenn in Österreich und den anderen EU-Ländern die Wahllokale geschlossen sind. Die Niederlande entsenden 31 Abgeordnete ins insgesamt 720 Sitze zählende EU-Parlament.

Heute Wahl in Irland und Tschechien

Bis Sonntag wählen die Bürgerinnen und Bürger in den EU-Mitgliedsstaaten ihre Abgeordneten für das Europäische Parlament. Heute begehen Irland und Tschechien ihren Wahltag, morgen ist es in Lettland, Malta und der Slowakei so weit. In Italien startet die Wahl morgen Nachmittag und endet am Sonntagabend.

In Österreich wie in den meisten anderen Mitgliedsstaaten geht der Urnengang am Sonntag über die Bühne. Etwa 3,67 Millionen Menschen sind wahlberechtigt, knapp 46.000 davon haben ihren Hauptwohnsitz in einem anderen EU-Staat.

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Ausland

In Hongkong sind drei Fußballfans festgenommen worden, weil sie bei einem Fußballländerspiel während der chinesischen Nationalhymne sitzen geblieben sind. Wie die Polizei heute mitteilte, drehten die beiden Männer und eine Frau bei einem Qualifikationsspiel für die Fußballweltmeisterschaft 2026 zwischen Hongkong und dem Iran zudem dem Spielfeld den Rücken zu. Weiter hieß es, dass jeder, der „öffentlich und absichtlich“ die chinesische Nationalhymne beleidige, eine Straftat begehe.

Den Polizeiangaben zufolge sind die Festgenommenen zwischen 18 und 31 Jahre alt. Bei einer Verurteilung drohen ihnen bis zu drei Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von 50.000 Hongkong-Dollar (umgerechnet 5.800 Euro).

Gesetz 2020 erlassen

Hongkong ist eine Sonderverwaltungsregion Chinas, tritt aber in vielen internationalen Sportarten, darunter auch im Fußball, unter eigenem Namen an. Das Spiel gegen den Iran verlor die Mannschaft mit 4:2.

In den politisch turbulenten 2010er Jahren galt die Nationalmannschaft aus Hongkong als Vertreterin des Bürgerstolzes in der Sonderverwaltungszone. Damals wurde die chinesische Nationalhymne vor Spielen in Hongkong regelmäßig von Buhrufen übertönt.

Kurz nachdem Peking 2020 in Hongkong ein „Sicherheitsgesetz“ erlassen hatte, wurde in der Finanzmetropole jedoch ein lokales Gesetz verabschiedet, das die Beleidigung der chinesischen Nationalhymne unter Strafe stellt.

Südafrikas Regierungspartei ANC strebt nach dem historischen Verlust ihrer absoluten Mehrheit eine Kooperation mit allen im Parlament vertretenen Parteien an. „Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir politische Parteien einladen werden, eine Regierung der Nationalen Einheit zu bilden als beste Option, um das Land voranzubringen“, sagte Südafrikas Präsident und ANC-Parteichef Cyril Ramaphosa gestern am späten Abend nach einer mehrstündigen Sitzung der Parteispitze.

Bei der Parlamentswahl am 29. Mai hatte der Afrikanische Nationalkongress (ANC) zum ersten Mal seit 30 Jahren die absolute Mehrheit verloren. Die Partei des einstigen Anti-Apartheid-Kämpfers Nelson Mandela hat nur noch 159 der 400 Sitze im Parlament und kann nicht mehr alleine die Regierung stellen. Bis Ende nächster Woche müssen die neugewählten Parlamentarier eine Regierung bilden und einen Präsidenten wählen.

Eine Regierung der Nationalen Einheit (Government of National Unity) ist eine Art Große Koalition mit allen Parteien, die bei der Wahl Sitze im Parlament gewonnen haben. Eine solche Regierung würde die Wünsche aller Wähler in Betracht ziehen und vertreten, hatte ANC-Sprecher Mahlengi Bhengu-Motsiri zuvor erklärt.

Der ANC könnte somit vermeiden, sich an einen einzelnen Koalitionspartner binden zu müssen – wie beispielsweise die wirtschaftsliberale Demokratische Allianz (DA), die einen großen Teil der ANC-Wählerschaft vergraulen könnte. Eine Regierung der Nationalen Einheit läuft Analysten zufolge jedoch Gefahr, weder stabil noch konsensfähig zu sein.

Umwelt & Klima

Die Menschen auf Zypern leiden unter einer tagelangen Hitzewelle mit Temperaturen von tagsüber deutlich über 40 Grad. In der Region der Hauptstadt Nikosia wurden für heute 44 Grad erwartet, wie das zypriotische Wetteramt mitteilte. Die Hitzewelle hatte am Montag begonnen und soll sich bis in die kommende Woche ziehen, wie Meteorologen im Radio sagten. Auch nachts zeigen die Thermometer Werte von nur knapp unter 30 Grad.

Das Arbeitsministerium ordnete an, alle Arbeiten im Freien tagsüber einzustellen. Der Stromverbrauch erreichte wegen des intensiven Einsatzes von Klimaanlagen gestern die oberste Grenze der Energiekapazität der Insel im östlichen Mittelmeer. Ein Kraftwerk, das gewartet wurde, musste aus diesem Grund gestern wieder ans Netz angeschlossen werden.

Schulen mussten den Unterricht wegen der unerträglichen Temperaturen unterbrechen. Zahlreiche Kinder wiesen nach Angaben des Lehrerverbandes Schwindelsymptome auf.

Das Gesundheitsministerium riet den Menschen und auch Touristinnen und Touristen, weite helle Kleidung zu tragen, viel Wasser zu trinken, im Schatten zu bleiben. Alkohol und fettiges Essen sollten gemieden werden, empfahlen Ärzte immer wieder.

Inland

Nachdem sich der deutsche Kanzler Olaf Scholz (SPD) gestern dafür ausgesprochen hat, schwere Straftäter auch nach Afghanistan und Syrien abzuschieben, zieht nun auch die Schwesterpartei SPÖ nach. Klubobmann Philip Kucher sagte gestern gegenüber der ZIB2, die SPÖ unterstütze diesen Vorstoß, „denn wer Mord und Terrorismus bejubelt, ist in Wahrheit kein Schutzsuchender“. Es brauche hier „ganz klare Konsequenzen des Rechtsstaats, beginnend mit hohen Haftstrafen bis hin zu Abschiebungen“, so Kucher weiter.

Der Debatte vorausgegangen war der tödliche Messerangriff auf einen Polizisten in Mannheim letzte Woche. Ein 25-jähriger Mann aus Afghanistan hatte auf dem Mannheimer Marktplatz Mitglieder der Anti-Islam-Bewegung Pax Europa mit einem Messer angegriffen. Der Polizist wurde dabei schwer verletzt und verstarb am Sonntag.

FPD dafür, Grüne skeptisch

Scholz bezeichnete den Angriff in einer Regierungserklärung zur Sicherheitslage im deutschen Bundestag als „Terror“ und forderte als Konsequenz, schwere Straftäter auch nach Afghanistan und Syrien abzuschieben und zudem die Verherrlichung terroristischer Straftaten zu einem Abschiebegrund zu machen. Skeptisch zeigte sich der grüne Koalitionspartner im Hinblick auf die Durchführbarkeit solcher Abschiebungen. Die FPD hingegen unterstützt einen schärferen Kurs.

Karner sieht sich bestätigt

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) sieht sich dadurch bestätigt, er fordere Ähnliches schon lange. Es spreche nichts gegen Abschiebungen von Extremisten direkt nach Afghanistan und Syrien. Auch wenn das wohl eine Zusammenarbeit mit dem Taliban-Regime bedeuten würde.

Es werde notwendig sein, „mit diesen Menschen in Syrien und in Afghanistan die entsprechenden Kontakte zu haben, damit diese Vorhaben auch gelingen“, hielt er in der ZIB2 fest. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) kündigte in einer Stellungnahme an, in dieser Frage eng mit Deutschland zusammenarbeiten zu wollen.

Janik: „Bedeutet Zusammenarbeit mit Taliban“

Für viele westliche Länder seien Abschiebungen nach Afghanistan ein Tabubruch. Sie wären nicht mit der Europäischen Menschenrechtskonvention vereinbar, sagte der Völkerrechtsexperte Ralph Janik gegenüber der ZIB2. „Der Innenminister der Taliban ist ein international gesuchter Terrorist.“ Mit diesem müsste man dann zusammenarbeiten. Zum anderen würde man mit einer Zusammenarbeit die Taliban „faktisch anerkennen“, so Janik.

Darüber hinaus gebe es keine rechtlichen Mindeststandards in Afghanistan und Syrien. Abgeschobenen Verbrechern würden Erniedrigungen und Folter drohen. „Das ist eben der Grund, warum zum gegenwärtigen Zeitpunkt Abschiebungen in einige Länder rechtlich nicht möglich sind“, so der Völkerrechtsexperte.

Wirtschaft

Die Angestellten des südkoreanischen Technologiekonzerns Samsung haben den ersten Streik der Unternehmensgeschichte begonnen. Die Streikteilnehmer hätten heute kollektiv bezahlten Urlaub genommen, sagte der Vorsitzende der Unternehmensgewerkschaft, Son Woo Mok. „Es wird davon ausgegangen, dass sich viele Beschäftigte daran beteiligen.“ Eine genaue Zahl könne er nicht nennen, aber der Anwesenheit am Arbeitsplatz nach zu urteilen, „gibt es einen bedeutenden Unterschied zu einem normalen Tag“.

Der Konzern gab sich gelassen. „Es gibt keine Auswirkungen auf die Produktion und die Geschäftsaktivitäten“, erklärte das Unternehmen. Außerdem handelt es sich nur um einen eintägigen Streik, der in die Ferienzeit in Südkorea fällt. Die Anpassung der Personalstärke dürfte dem Unternehmen daher nicht schwerfallen. Das Branchenmagazin „Trendforce“ hob auch den hohen Grad der Automatisierung der Produktion hervor. Durch den Streik seien keine großen Auswirkungen zu erwarten.

„Tendenz zur Stärkung der Arbeitnehmerschaft“

Dennoch ist die Aktion von historischer Bedeutung. Samsung habe sich jahrzehntelang erfolgreich gegen jede gewerkschaftliche Organisation seiner Beschäftigten gewehrt, sagte Vladimir Tikhonov, Professor für Koreanistik an der Universität Oslo, der Nachrichtenagentur AFP. Die kollektive Aktion zeige, dass „es in Südkorea eine allmähliche Tendenz zur Stärkung der Arbeitnehmerschaft gibt“.

Samsung Electronics ist einer der größten Hersteller von Smartphones weltweit. Der Konzern gehört außerdem zur Speerspitze der Hersteller höchst leistungsfähiger Computerchips, die für den Einsatz von künstlicher Intelligenz benötigt werden. Seit Jänner laufen die Tarifverhandlungen, die Angestellten fordern mehr Lohn. Eine Einigung mit der Gewerkschaft war bisher nicht in Sicht.

Science

Der mit zwei NASA-Astronauten besetzte „Starliner“ hat an der Internationalen Raumstation (ISS) angedockt – auf dem Weg dahin aber noch einmal mit zahlreichen technischen Problemen gekämpft.

Das krisengeplagte Raumschiff konnte heute nach Problemen mit den Triebwerken erst im zweiten Anlauf an die ISS andocken, wie Livebilder der US-Raumfahrtbehörde NASA zeigten. Der mit dem „Starliner“ geflogene NASA-Astronaut Barry Wilmore und die Astronautin Suni Williams sollen rund eine Woche an Bord der ISS bleiben.

Zuvor waren an dem Raumschiff bereits zwei neue Heliumlecks aufgetreten. Bereits vor dem Start war ein Heliumleck entdeckt worden, das aber nach Einschätzung der NASA keine Gefahr für den Flug dargestellt hatte. Alle drei Lecks würden nun beobachtet, Ventile seien geschlossen worden und das Raumschiff sei weiter stabil, hieß es von der NASA.

Jahrelange Verzögerungen

Der „Starliner“ – ein teilweise wiederverwendbares Raumfahrzeug, das aus einer rund drei Meter hohen Kapsel für die Besatzung und einem Servicemodul besteht und im Unterschied zum „Crew Dragon“ nicht auf dem Wasser, sondern auf der Erde landet – war gestern nach jahrelangen Verzögerungen erstmals zu einem bemannten Testflug aufgebrochen. Der Testflug war zuvor wegen verschiedener technischer Probleme an Raumschiff und Rakete mehrfach verschoben worden.

Im Mai 2022 hatte der vom US-Flugzeugbauer Boeing entwickelte und gebaute „Starliner“ erstmals einen erfolgreichen unbemannten Flug zur ISS absolviert und dort vier Tage verbracht – ein wichtiger Test für das Raumschiff. Künftig soll es als Alternative zur „Crew Dragon“-Raumkapsel von SpaceX Astronauten zur ISS transportieren.

Wegen einer Reihe von Problemen liegt das Projekt allerdings weit hinter dem Zeitplan, während der „Crew Dragon“ schon seit einigen Jahren regelmäßig Astronauten zur ISS bringt.

Medien

Der ORF-Publikumsrat hat gestern getagt. Schwerpunkt war das Thema „Kunst und Kultur“. Der Publikumsrat beschäftigte sich allerdings auch mit den verbalen Angriffen des FPÖ-Stiftungsrates Peter Westenthaler.

Zum Thema „Kunst und Kultur“ zeigt eine vom Publikumsrat in Auftrag gegebene und in einer vergangenen Sitzung vorgestellte Umfrage, dass sich Umfrageteilnehmer mehr Kulturangebot für Kinder und Jugendliche (43 Prozent) und Kultur aus den Bundesländern (35 Prozent) wünschen.

Kids-Channel und „Literatur to go“ vorgestellt

ORF-TV-Kulturchef Martin Traxl sagte, dass es „ganz wichtig“ sei, Kunst und Kultur an die Jüngsten zu bringen. Man arbeite an einer Reihe für den Kids-Channel in ORF ON, in der man Buch- und Filmtipps bringen wolle. Auch soll ein Format, das für Kinder Musik und Instrumentengruppen erklärt, fortgesetzt werden. Landesstudios sollen stärker eingebunden werden.

Susanna Dal Monte, bei Ö1 für aktuelle Kultur zuständig, stellte etwa das multimediale Projekt „Literatur to go“ vor. Ab Herbst präsentieren dabei junge Schauspielerinnen und Schauspieler Texte österreichischer Autorinnen und Autoren auf unkonventionelle Art.

„Ein Ort am Wort“

Verstärkt will der ORF mit den Leuten im Land in Kontakt treten und diese zu Wort kommen lassen. Das Format „Ein Ort am Wort“, das derzeit vom Landesstudio Niederösterreich abgewickelt wird, soll auf alle Landesstudios ausgedehnt werden. Darin wird unter der Leitung von Werner Fetz über Themen diskutiert, die die Bevölkerung beschäftigen, etwa die Rückkehr des Wolfs, Vollspaltenböden in der Schweinezucht und Skifahren.

Es sei „ein Stammtisch, aber kein derber“, so ORF-Generaldirektor Roland Weißmann. Man höre einander zu, tausche unterschiedliche Standpunkte aus. Das sei „demokratiepolitisch wichtig“.

Debatte über Westenthaler-Attacken

Auch Westenthalers verbale Angriffe auf den ORF beschäftigen nicht nur seine Kollegen im ORF-Stiftungsrat, sondern auch den ORF-Publikumsrat. Bei der Sitzung zeigten sich mehrere Rätinnen und Räte darüber erstaunt, dass der ORF so verhalten auf Westenthalers Äußerungen reagiert. Es wurde überlegt, selbst ein Zeichen zu setzen. Weißmann blieb bei seiner Linie, seinen Aufsichtsrat, also den Stiftungsrat, nicht zu kommentieren.

Weißmann räumte unterdessen mit einer kürzlich von Westenthaler gemachten Aussage auf, wonach die Ausschreibung des ORF für die wissenschaftliche Wahlbegleitung nach dem Ende der Kooperation mit SORA auf das Nachfolgeinstitut Foresight zugeschnitten gewesen sei. Die internationale Ausschreibung sei in Zusammenarbeit mit einem renommierten Vergaberechtsexperten erfolgt. Es seien zwei Unternehmen im Rennen, so Weißmann.

Panorama

Eine Bluse der Nobelmarke Louis Vuitton sorgt für Ärger in Rumänien. Das Kleidungsstück des Designers Nicolas Ghesquiere erinnere stark an die traditionelle Bluse „ie“, so das Kollektiv La Blouse Roumaine, das sich der aufwendig bestickten rumänischen Bluse widmet. Vor zwei Jahren wurde das Kleidungsstück in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.

„Wir müssen unser immaterielles Kulturerbe schützen. Es ist unser kulturelles Recht, unsere Identität durch diese Kleidungsstücke, durch diese traditionellen Kostüme auszudrücken“, sagte Andreea Diana Tanasescu, die Gründerin von La Blouse Roumaine, gegenüber der Agentur AP. „Sie sind Teil der rumänischen Geschichte.“

Das Kollektiv beschuldigte Louis Vuitton der „kulturellen Aneignung“ und forderte es auf, die Bluse aus der Kollektion zu nehmen und eine Zustimmung zur Verwendung des Musters einzuholen.

Zwei Frauen, die traditionelle rumänische Blusen „ie“ tragen
AP/Vadim Ghirda

Kulturministerin schritt ein

Auch die rumänische Kulturministerin Raluca Turcan mischte sich indes ein: Sie kündigte an, das Luxusmodehaus zu einem Eingeständnis aufzufordern, dass die traditionelle rumänische Bluse als direkte Inspiration diente. „Wir werden Louis Vuitton bitten, das Erbe und den kulturellen Wert des traditionellen Blusenmodells mit Bändern anzuerkennen“, schrieb sie auf Facebook.

Es ist nicht das erste Mal, dass Modehäuser beschuldigt werden, sich rumänischer Muster zu bedienen. 2017 rügte La Blouse Roumaine die US-Designerin Tory Burch wegen der Ähnlichkeiten zwischen einem traditionellen Mantel im rumänischen Stil und einem Stück aus ihrer Kollektion, das sie noch dazu als „afrikanisch inspiriert“ beworben hatte. Burch änderte später die Beschreibung des Kleidungsstücks und erklärte, dass sie „einen Hinweis auf einen wunderschönen rumänischen Mantel“ übersehen habe, der als Inspiration gedient habe.