Für Planeten wirst du um ein gutes Teleskop mit Nachführung nicht herum kommen. Hier kann ich nur sagen: Lieber eine Nummer besser, als doppelt kaufen! Zumindest wenn du dieses Hobby langfristig betreiben willst. Lass die Finger von den ganzen Billigteilen für 100 Euro, es wird nur Frust aufkommen! Um Geld zu sparen würde ich ruhig gebrauchte Geräte von Markenherstellern wie Meade oder Vixen ins Auge fassen. Auch Bresser ist in Ordnung, wenn von den ganz alten und ganz billigen Produktlinien absieht. Grundsätzlich gibt es drei Bauformen von Teleskopen: Refraktor- (Linsen-)Teleskope, Reflektor- (Spiegel-)Teleskope und nach Schmidt-Cassegrain Bauweise. Letztere gehören schon zu den Premiummodellen, ich lasse sie daher hier mal außen vor. Für Planeten empfiehlt sich ein Refraktor mittlerer Größe. Die wichtigen Parameter sind – wie beim Fotoobjektiv auch – Öffnung und Brennweite. Je größer die Öffnung, desto mehr Lichtsammelvermögen, desto kürzer die Belichtungszeiten, desto geringer die Gefahr des Verwackelns und Verziehens. Je länger die Brennweite, desto höher der Vergrößerungsmaßstab. Und den wirst du brauchen, denn Planeten sind klein ;-)
Spiegelteleskope liefern bei gleicher Öffnung eine etwas schlechtere Auflösung als Refraktoren. Ihre Domäne ist eher die Deep-Sky-Fotografie, hier werden dann möglichst große Geräte verwendet mit entsprechendem Lichtsammelvermögen. Für Planeten eignen sich Refraktoren mittlerer Größe ganz gut. Je größer das Verhältnis von Öffnung und Brennweite, desto geringer die Bildfehler! Von hochgeöffneten Refraktoren mit kurzer Brennweite, noch dazu aus dem Billigsegment, sollte man daher Abstand halten. Ich empfehle einen Refraktor von 100-125 mm Öffnung und 1000-1200mm Brennweite auf einer soliden Montierung, daran dürftest du lange Freude haben. Für unter 1000 Euro mit etwas Glück zu finden.
Nachtrag: Schau mal nach dem Bresser Messier 127/1200. Laut Tests aus dem Netz wohl nicht übel für den Preis, gibt es inkl. Nachführung und Kameraadapter für 650 Euro.
Achso: Wichtig wäre noch, dass du einen Kameraadapter findest, der die Benutzung des Okulars erlaubt. Es gibt Adapter, bei denen einfach nur die Kamera an das Teleskop montiert wird und solche mit Okulareinsatz. Mit Okular ist der Vergrößerungsmaßstaß deutlich höher, ohne Okular wird jeder Planet auf dem Bild nur ein kleiner Punkt, selbst mit 1200mm Brennweite.