Entlasten Sie sich von Administrativem

Im Alter werden Dinge wie das Verwalten der eigenen Finanzen, die Steuererklärung, der Verkehr mit Krankenkasse, Rechnungen zahlen, Ergänzungsleistungen besorgen und das eigene Haus oder Wohnung verwalten immer schwieriger, es kann Stress entstehen. Zusätzlich müssen heutzutage viele Dinge über den PC und das Internet erledigt werden. Dies wird für viele ältere Menschen zur schwer bewältigbaren Herausforderung.

Aufgrund der jahrelangen Erfahrung mit meinen mittlerweile hochbetagten Eltern habe ich alle Phasen mit ihnen durchgemacht und sie entsprechend unterstützt. Am Anfang nur helfend und und dann graduell immer mehr übernehmend. Es fängt mit Altersvergesslichkeit und Problemen im Umgang mit der digitalen Erledigung an. Irgendwann wird es zu Altersdemenz, Überforderung und Stress.

Ich biete nicht nur Finanzkenntnisse und Arbeit mit PC/Internet an, sondern auch viel Einfühlungsvermögen, damit jeder / jede selber entscheidend und schrittweise Hilfe annehmen kann und will. Wenn möglich und gewünscht arbeite ich mit den Angehörigen zusammen. Auf Wunsch unterstütze ich Sie bei sich zuhause, damit Sie alles unter Kontrolle haben. Ich führe auch KESB Mandate aus. Das Vermeiden von Interessenkonflikten ist mir sehr wichtig.

Meine Motivation kommt aus der vielfach erlebten Entlastung meiner älteren Kundinnen und Kunden. Als Frühpensionierter muss ich kein Profit machen, darum ist mein Stundensatz auch viel tiefer als der eines Treuhänders.

Nehmen Sie unverbindlich Kontakt auf über Telefon 079 446 84 20 oder per Brief an Lucas Metzger, Adlerstrasse 31, 4052 Basel oder per Email an uba@lucasm.ch

Lebenslauf und Referenzen erhalten Sie nach Kontaktaufnahme.

Mir hän lang gnueg ghandwärgt

Neu ist Jay Mazumdar zuständig fürs schreinern, malen, tapezieren, gipsen, isolieren und reparieren im und am Haus.

Nach vielen Jahren handwerken (isolieren, malen, schreinern, gipsen, bodenlegen) gebe ich nun die Verantwortung an Jay Mazumdar, meinen langjährigen Mitarbeiter ab.

Unser Engagement war not for profit, sondern prinzipiell für den  Bedarf der Familie und sozial ausgerichtet. Wir handwerkten nicht unter Termindruck, sondern wann es uns passte und geeignete, ausgesteuerte Fachkräfte zur Verfügung standen.
https://bl.chregister.ch/cr-portal/auszug/auszug.xhtml?uid=CHE-458.301.805

JOHANNA verkauft

Februar 2014

Johanna ist in Topzustand, Service gemacht, das Deck neu und sie läuft tadellos. Die letzten Fahrten von Kembs auf dem Rhein-Rhône-Kanal mit Erich & Co sowie das letzte Stück von Besançon nach Saint Jean de Losne mit David, Marie und Rebecca ist vorbei, es war wunderbar und sensationell schön. H2O hatte den Auftrag Johanna zu verkaufen, diesen Schiffsbroker könnte ich vielleicht empfehlen, wenn ich gewusst hätte wie in Frankreich Boote verkauft werden. Die Kombination von Agent und gleichzeitig Anbieter von Reparaturleistungen birgt Interessenkonflikte…und der von H2O georderte Experte schien auch nicht so unabhängig zu sein.

Johanna gehört jetzt J.-M.V. und wurde umgetauft in Corto Maltese, sie schippert unter französischer Flagge.

Andere Prioritäten im Leben liessen mir leider nicht genügend Zeit für das eigene Schiff. Aber es war eines der besten Dinge, die ich je gemacht habe, meine Johanna. Und auf dem Wasser sind wir weiterhin anzutreffen, allerdings in einem gemieteten Schiff – endlich mal eine Linssen! Und wer weiss, ab 2025  gibts vielleicht wieder viel Zeit und ein eigenes Boot?

 Verkaufsfotos

 

Hafen von Besançon

what makes us human according to Switters

humour, esthetics, rebellion, eroticism, intuition and curiosity.

Wer humor- und fantasievolle philosophische Betrachtungen verpackt in einer ungewöhnlichen, originellen Geschichte mag, ist mit dem Roman FIERCE INVALIDS HOME FROM HOT COUNTRIES von Tom Robbins bestens bedient. Es empfiehlt sich die amerikanische Originalversion zu lesen (oder in ungekürzter Version zu hören siehe audible.com).

Ausflug von Kembs nach Mulhouse

25.03.2012 Zum Schleifen des Decks wollen wir in die Chantier Naval Sotravim in Ile Napoléon bei Illzach, einem Vorort von Mulhouse. Wir fahren an einem sonnigen, relativ warmen Märztag vom Port de Plaisance in Kembs den Canal de Hunigue hinauf und dann auf den Canal Rhone au Rhin. Der ist ziemlich gerade, breit, und links und rechts steht Wald, also nicht gerade eine Touristenattraktion. Aber wir haben es lustig mit der grossen Mannschaft. An Bord sind Tanja, Nir, Mehmet, Martina, Martin und Ingrid, Rebecca, David und Lucas. Weil wir viel zu bald da sind – und das Mittagessen noch nicht fertig gegessen ist, fahren wir noch weiter bis vor die Schleuse 41 in Mulhouse, drehen dann um und legen bei Sotravim an.

04.04.2012 Die Schleif- und Malarbeit sind fertig gestellt. Glück mit dem Wetter, es war eine relative warme und trockene Woche.
Heute aber ist der Himmel grau in grau und Regen tropft aus den schweren Wolken. Es ist hühl und grusig. Nix für alle ausser Lucas. Der fährt alleine nach Kembs zurück.

Kembs – Colmar -Strasbourg – Petersee

Juli 2012 Unser Sommertörn führt uns den Rhein hinab bis Markolsheim. Von dort gehts auf den sehr romatischen Kanal nach Colmar. Der ist schmal, überwuchert, führt durch Wälder und üpige Felder, welche duch schattenspendende Baumreihen gesäumt sind. Dazwischen immer wieder schöne Vistas über die Rheinebene zum Schwarzwald und den Vogesen. Unüblich ist die Sauberkeit des Wassers im Kanal. Man sieht überall bis auf den Boden, sieht grosse Karpfen und kleine Fische – und vorallem sehr viel Seegras, das in langen Fäden bis nahe zur Oberfläche wächst. Der Nachteil davon ist, dass der Wasserfilter für unsere Auspuffkühlung öfters damit verstopft wird. Das Auspuffgeräuch wird jeweils lauter und brummt dann mit viel Bass. Ein Blick auf den Auspuff zeigt, dass viel zu wenig Wasser rausläuft, lange bevor der Hitzealarm vom Auspuff losgeht. Alles in allem, auch aufgrund des sehr charmanten Elsässer Städtchens Colmar mit seinen alten Fachwerkhäusern, engen Gassen und den vielen kleinen Kanälen (in der Stadt nicht schiffbar für uns) ist ein Ausflug nach Colmar über diesen Kanal wirklich empfehlenswert. Die Zukunft des Kanals, der ja eine Sackgasse ist – er endet im Yachthafen von Colmar – ist ziemlich. Uns sagte der freundliche Hafenmeister, dass zu wenig Schiffe nach Colmar kommen, insbesondere keine Penichen mehr, deshalb muss das Seegras von der VNF „geerntet“ werden. Die Kosten für den Unterhalt  steigen also, die Einnahmen sinken. Könnte gut sein, dass der Kanal für die Schiffahrt eingestellt wird.

Der Grand Canal d’Alsace, also der schiffbare Rhein von Basel nach Breisach bietet hingegen keine lauschigen Ufer, sondern eine 45 Grad Betonabschluss auf der ganzen Länge. Die Vistas sind aber nicht schlecht zu den Hügeln. Der Verkehr an Grosschifffahrt ist bescheiden und die wenigen Schleusen bringen wir schnell hinter uns. Aber spannend ist der Törn, der doch einen ganzen Tag dauert, nicht unbedingt.

Strasbourg ist wirklich eine Reise weert, sowohl was die Altstadt als auch das kulturelle und kulinarische Angebot anbetrifft. Eine gute Mischung aus deutscher Sauberkeit und Organisation und französischer Lockerheit. Wir übernachten bei Kojac, wo keiner sich um uns kümmert und wir uns anstrengen müssen, um bezahlen zu dürfen.

Wir fahren noch etwas weiter als Gerstheim zum Petersee, der sehr hübsch ist, aber uns nicht zum Ankern einladet. Schlussendlich verbringen wir drei Faulenztage gegenüber im Hafen des Baggersees. Es ist heiss, sonnig und wir baden viel im sauberen See. Das ist lauschig aber leider immer wieder etwas laut wegen der Baggermaschine, die werktags einige Stunden läuft. Auch von hier gibt es ein ÖV-Bus nach Strasbourg, wobei Fahrräder bis zum nächsten Ort (Busstation) wirklich praktisch sind.

Dieser Törn war sehr entspannend. Wir wollten nirgends Bestimmtes hin und hatten keinen fixen Termin für die Rückkehr nach Kembs. Der Sommer präsentierte sich von seiner besten Seite und es „fehlten“ auch die bisher vereinzelten, spannenden Pannen.

 

 

Kanalfahrt

Von Friesland über Amsterdam, Maastricht, Givet, Verdun, Nancy, Strasbourg nach Kembs bei Basel.
Nach zwei Ferientörns mit gemieteten Schiffen in Frankreich und Deutschland war bald klar, dass wir auch grössere Reisen unternehmen wollten. Also kauften wir ein eigenes Schiff – Johanna „Super Lounge“, eine holländische Stahlyacht von 1978. Die erste grosse Reise führte uns in 6 Etappen von Heeg, Friesland über Naarden (bei Amsterdam), Utrecht, Gorinchem, Roermond, Maastricht, Givet, Charleville-Meziers, Verdun, Nancy, Strasbourg nach Kembs bei Basel, Johanna’s neuem Liegeplatz. Viele Fotos, Pannen und andere Abenteuer, Stimmungen und Sehenswertes machen die Berichte hoffentlich für andere Schleusenschiffer interessant.
Beste Schiffergrüsse, Lucas M.
mehr Info? schick mir ein email an lucas at lucasm . ch

Törn 2011 Route von Friesland NL nach Basel (Kembs F)

Unsere Route:

1. Heeg – Zwartsluis – Elburg – Naarden – Vecht – Merwede Kanaal – Sleeuwijk

2. Waal – Afgedamde Maas -Maas – Maastricht – Meuse: Liège – Namur – Dinant – Givet

3. Givet – Canal de la Meuse – Charleville-Mezières – Pont-à-Bar – Verdun – Nancy – Canal de la Marne au Rhin – Strasbourg – Rhein – Kembs (France) (click aufs Bild zum vergrössern)

Von Heeg, Friesland bis Naarden

9.4.2011 Alle Renovationsarbeiten sind abgeschlossen und die Jungfernfahrt ist fällig – Eigner Lucas lädt alle Handwerker zu einer Bierfahrt Heeg-Woudsend-Heeg ein. Egon, Ernst, Kaes und zwei weitere Mitarbeiter vom FJC kommen mit auf die 8 km lange Rundfahrt. Bei kühlen 15 Grad aber strahlendem Sonnenschein fahren wir zuerst ins Heegermeer, aber schon im Kanal nach Woudsend unterbricht die laute Warnhupe die Fahrt. Ernst, der Chefmechaniker, analysiert haarscharf: Motor warm gelaufen –  zu wenig Kühlfüssigkeit im Kielkoolingtank; er hatte ja Tage zuvor den Einfüllstutzen wie wild gesucht, aber im Motorraum nicht gefunden und hat dann aufgefüllt, indem er den Verbindungsschlauch zwischen Expansionsgefäss und Motor demontierte und dort auffüllte – ausser ziemlich viel Kühlflüssigkeit in der Bilge hat das aber nicht viel gebracht. Stolz, dass er’s weiss, gibt der Käpten Order zwei Pfannen voll Wasser in den Einfüllstutzen zu giessen, der eben aussen im Deck eingelassen ist ;-). Sofort erstirbt der Alarm und die Fahrt geht weiter. Alle freuen sich – Egon der Verkäufer, dass die leidvolle und teure „Vor Ons“ Renovation vorüber ist und damit den hartnäckigsten Käufer und Reklamierer bald vom Hals hat – und Lucas, dass sein erstes Boot nun endlich fahrbereit ist.

22.4.2011 Sommerwärme bei 25 Grad und prächtigem Wetter! Die Crew, Rahel, David, Rebecca und Lucas machen klar Schiff, schleppen Vorräte aus dem Coop Heeg an, dann mal ein erstes Manöver 150 m rückwärts zur Tankstelle um 350 Liter Diesel zu bunkern, wobei der Tank nicht voll wird, dafür derjenige der Tankstelle leer… Tags darauf schliesst David unser Bordelektriker noch den neuen Raymarine Dieptemeter und das Lowrance 250 Marifoon an; Lucas und Rahel shoppen im hübschen Sneek (mein Lieblingsladen für Schleusenschiffer: Skipperland, Geeuwkade 3), Rebecca liest zwei Romanzen und bräunt sich, und abends gibts nochmal die gleiche Rundfahrt wie am 9.4., wobei alle Systeme nochmals vor der Abfahrt gen Süden geprüft werden. Abends serviert die Kombüsenchefin Rahel auf der Flybridge ein leckeres Spargelessen.

24.4.2011 Wir bunkern nochmals 80 Liter Diesel – jetzt ist er voll der Tank. Die Fahrt geht los bei sonnigen 23 Grad. David übernimmt heute das Steuer, Rebecca navigiert uns sicher die Strecke von Heeg über Woudsend, Slotermeer, Sloten, Brandemeer, Tjeukermeer, Echterenburg, Ossenzijl durch das Naturschutzgebiete Weeribben (Moorwald) bis Kalenberg. Die Strecke ist sehr romantisch, wunderschön – Friesland zeigt sich von seinen schönsten Seiten, Johanna tuckert ohne Panne, ohne Schramme. Wir legen nach 6 Stunden Fahrt an einem 24 Stunden Ligplatz südlich Kalenberg an.

25.3.2011 Nach einer sehr ruhigen Nacht geht die Fahrt weiter durch idyllische Landschaften, wobei sich weite Felder, Moorwald und pitoreske Dörfchen aneinander reihen. Stationen sind Scheerwolde, Muggenbeet, die Beulaker Wijde bis wir Zwartsluis erreichen. Wir legen im Jachthaven De Kranerweerd an. David führt sein erstes schwieriges Anlegemanöver aus: Längs parken zwischen zwei Booten in eine Lücke, die wenig grösser ist als Johanna. David schaft das ohne Schaden, aber der Captain muss doch mal sehr energisch darauf dringen, das Boot vollständig aufzustoppen. Unser abendlicher Landgang führt ins Restaurant  het Oude Gemeentehuis im alten Zentrum – sehr lecker – empfehlenswert

26.4.2011 Bei Sonnenschein und 21 Grad dampfen wir übers Zwartemeer bei heftigem Gegenwind, sodass die Maschine erstmals unter Volllast läuft (1700 U/Min). Dabei läuft aus der Überdruckventilschraube am Paragon-Gebtriebe tröpfchenweise Hydrauliköl aus. Am späten Nachmittag fahren wir in Elburg am Drontemeer ein. Das Städtchen ist hübsch, aber die Liegeplätze im Zentrum sind an einer verkehrsreichen Strasse, so dass wir bei steifer Nord-Westbrise bis zum Jachthaven Riviera Beach bei Biddinghuizen weiter fahren. Dort gibt es einigermassen windgeschützte Liegeplätze am südlichen Ende des Hafenbeckens, wo es abgesehen vom Konzert der Wanten und Seile der benachbarten Segelyachten ruhig ist.

27.4.2011 Das Thermometer sinkt auf 14 Grad, der Nordwestwind bringt erstmals Seegang auf der Strecke westwärts übers Veluwemeer, vorbei an Harderwijk, über Nijkerkernauw und Spakenburg, Almere, ins Gooimeer. Der Gegenwind geht zum Schluss so heftig, dass wir das Bimini auf der Flybridge reinnehmen müssen und auf Grund der Gischt den Fahrstand drinnen in der Wärme benutzen. Wohlbehalten gelangen wir nach 6,5 Stunden Fahrt im Jachthaven Naarden ein, wobei das rückwärts Einparken bei starkem Seitenwind vom Captain mehrere Anläufe und viel Kaltblütigkeit verlangt.

Der Törn mass 155 km, die gesamte Fahrtzeit betrug 24,5 Stunden.Und wir haben jede Stunde sehr genossen! Am 29.4. bunkerten wir 102 L Diesel; pro Stunde lag der Verbrauch also bei 4,2 L/h.

Von Naarden nach Sleeuwijk (Gorinchem)

2.Juni 2011 Auf diesem Törn fahren Rahel und Lucas erstmals alleine. Nachdem wir am Vorabend auf Grund von Problemen der Deutschen Bahn sehr spät mit dem letzten Zug nach Naarden-Bussum und schliesslich mit dem Bus zum Jachthaven Naarden gelangen, schlafen wir erst mal aus. Wir bunkern frisches Wasser und kaufen im Laden des Yachthafens ein und vergessen auch nicht die zurückgelassenen Schlüssel und die Post beim Hafenmeister abzuholen. Um ein Uhr geht’s los und wir fahren mit Volldampf aufs Ijsselmeer raus, um zu checken ob das Getriebe nun wieder dicht ist. Kein Wellengang, Sonnenschein und 23 Grad versprechen einen herrlichen Tag. Wir fahren raus bis zur Tonne, welche die Einfahrt in die Fahrrinne nach Muiden anzeigt, direkt dem Ufer entlang ist es

Schloss bei Muiden

nur für Boote mit 1,2m Tiefgang möglich. In Muiden kommen wir an der imposanten Burg vorbei und schleusen in die Vecht. Schon am ersten Tag hält die Vecht was versprochen wurde: Sehr idyllische Momente durch charmante Städtchen, Muiden und Weesp und dann die vielen, minutiös gepflegten Gärten und Gärtchen. Abends legen wir am 24 Stunden Ligplats De Nees bei Nederhorst an. Tagsüber nervt der Elektrolux Kühlschrank, der im Gasbetrieb immer wieder abstellt, dabei ist er doch Anfang April revidiert worden – naja, ist sowieso zu klein und frisst jede Menge Strom im 220V Betrieb. Wir werden eine andere Lösung suchen. Der Ölstandscheck am Paragongetriebe erleichtert mich sehr – kein Ölverlust mehr.  Sehr empfehlenswert ist der ausgedehnte Spaziergang von De Nees nach Nederhorst. Wir wanderten nach Overmeer, dann entlang dem wunderschönen Seengebiet Blikpolder nach Ankeveense und schliesslich nach Nederhorst den Berg – wobei von einer landschaftlichen Erhöhung weit und breit nix in Sicht ist. Auf dem Marktplatz speisten wir vorzüglich in der Brasserie Spiegelhuis. Der Marsch in der Nacht zurück nach De Nees war nötig, den die Portionen waren sehr grosszügig. Der Liegeplatz war herrlich, allerdings empfiehlt sich Ohropax, weil tausende Wassergänse um 05:30 in der Früh mit einem lauten Geschnatter loslegen.

An der Vecht

3. Juni 2011. Wir fahren weiter südlich auf der Vecht. Die Gegend  bei Loenen und Breukelen wird immer reicher, die Häuschen weichen klassizistischen Villen und Herrenhäuser mit grossen Parks, sehr vornehm. Da haben sich die Reichen von früher Lustschlösschen an die Vecht gestellt. Morgens geht es flott durch die vielen Ziehbrücken, der Bootsverkehr ist noch gering. Wir rasten vor Maarsen und unternehmen eine Velofahrt nach Maarsen und fahren bis zur Oppenbrugsluis, die in den Amsterdam Rhein Kanal führt. Wir wollen rekogniszieren, weil wir gehört haben, dass dies eine sehr heikle Einfahrt in den viel befahrenen Berufsschiffahrtskanal sei. Sieht aber nicht so schlimm aus mit der Strömung. Leider sind wir mit 3,3m Höhe 10 Zentimeter zu hoch, um weiter auf der Vecht zu bleiben und durch pitoresken Tunnels und Brücken der Altstadt von Utrecht zu fahren. Nachmittags dampfen wir dann selbstbewusst auf den grossen Kanal, aber mit der maximalen Rumpfgeschwindigkeit von 14 km/h können wir mit den Grossen nicht mithalten. Der Wellengang ist ziemlich mühsam im Kanal, der durch senkrechte Spuntwände begrenzt ist. Die Wellen kommen aus allen Richtungen und wir sind froh bald an der Abzweigung zur Merwede zu sein. In Vreeswijk (Nieuwegein) machen wir an einem rostigen Leichter fest und legen eine 2-stündige Pause ein, weil die Koniginnensluis vorübergehend geschlossen ist. Um halb sieben geht die Fahrt weiter, wir kreuzen die Lek und gelangen in den südlichen Teil des Merwedekanals. Gleich nach der Schleuse zum Kanal stecken wir in Vianen urplötzlich in eine grossen Schiffschaos. Es ist ein grosses Treffen antiker

in Vianen

(oder einfach alter) Schlepper ist im Gange. Eigentlich wäre kein Durchkommen, aber vor uns ist glücklicherweise ein grosser neuerer Schlepper, der unbedingt durch will. Wir setzen uns direkt hinter ihn und manövrieren im stop-and-go durch den von über 100 Schleppern verstopften Kanal. Anschliessend lacht die Sonne in herrlich sommerlichem Abendlicht und wir fahren noch bis Meerkerk, wo wir den letzten Liegeplatz im Dorf ergattern. Wir sind froh, denn im Merwedekanal ist das „wild“ übernachten, d.h. irgenwo anlegen und das Schiff mit grossen Häringen festmachen, verboten.

4. Juni 2011. In der Bilge ist Wasser und Öl. Das Wasser kommt von der Wellenlagerbilge, die übergelaufen war. Ich werde also in Zukunft alle 3 Stunden die Fettpresse anziehen anstatt nur einmal pro Tag. Es muss wohl mal eine neue Wellenpackung eingesetzt werden. Der halbe Liter Öl ist beunruhigender, denn er stammt weder vom Motor noch vom Getriebe. Das Rätsel löst sich rasch beim Wendemanöver nach dem Ablegen, von wegen hakeligem Spiel im Steuerrad der Flybridge. Da fehlt das Hydrauliköl, welches ich vorher in der Bilge eingesammelt habe ;-(  So fülle ich mal einen halben Liter nach und solange es nicht ein riesen Leck gibt, fahren wir weiter, denn es ist unser letzter Tag.

Gorinchem

Morgen reisen wir zurück in die Schweiz. Abends tuckern wir durch den Stadthafen in Gorinchem, machen einen Rundgang durch die hübsche Altstadt und fahren dann weiter über die Waal in den Jachthaven Sleeuwijk. In Gorinchem wollten sie uns in keinem der drei Yachthäfen beherbergen, die nehmen entweder Gäste oder Dauermieter und weil wir 6 Wochen bleiben wollen, sind wir weder Fisch noch Vogel.

Die Fahrtzeit von Naarden nach Sleeuwijk betrug 12 ¾ Stunden.